Die Autotuning-Szene wollte am Wochenende eigentlich zu einem Treffen auf dem Parkplatz beim McDonalds im Waldshut-Tiengener Gewerbegebiet Kaitle zusammenkommen – am Samstag wären laut Szene-Kennern bis zu 300 Autos erwartet worden. Nach einem Bericht im SÜDKURIER soll dieses Treffen nun allerdings abgesagt werden.
Mateusz Ostrozny, der sich gewünscht hätte, ein Tuning-Treffen im geordneten Rahmen abzuhalten, bat seine Follower auf Instagram nun, am Freitag und Samstag nicht zu kommen.
Ursprünglich war geplant, dass die Autoliebhaber sich mit ihren Fahrzeugen auf dem Parkplatz vor der McDonald‘s-Filiale und auf dem oberen Parkdeck, dem alten Obi-Parkplatz, treffen. Laut Ostrozny soll dies auch mit der McDonalds-Filialleitung abgesprochen gewesen sein.
Vonseiten der Grundstückseigentümer der Parkfläche sei hierfür allerdings keine Erlaubnis erteilt worden, wie Thomas Kummle von der Eigentümergemeinschaft am Donnerstag klarstellt. Inzwischen sei sogar explizit ein Verbot ausgesprochen worden.
„Das Wochenende wird für unsere Einsatzkräfte deutlich entspannter“, sagt Mathias Albicker, Pressesprecher der Polizei in Waldshut-Tiengen. Er geht davon aus, dass das Treffen tatsächlich nicht stattfinden wird, wie es auch von Szene-Mitgliedern in den sozialen Netzwerken kommuniziert wurde.
Trotzdem will die Polizei laut Albicker „wachsam“ sein und entsprechend Präsenz zeigen – mit Equipment zur Geschwindigkeits- und Geräuschmessung.

Auch das städtische Ordnungsamt bereitete sich am Donnerstag für das geplante Tuning-Treffen am Wochenende vor. „Bei 300 angekündigten Fahrzeugen sahen wir berechtigterweise die Sorge, dass sich eine Eigendynamik entwickelt. Lärmbelästigungen und Verstoße gegen die Verkehrssicherheit wären nicht auszuschließen gewesen“, sagt Ordnungsamtsleiter Ralph Albrecht.
Am Donnerstag wurde vonseiten der Stadt gar eine Allgemeinverfügung geprüft, welche mit der Absage des Treffens laut Albrecht jedoch hinfällig wurde. Die Stadt Singen hatte im Juli mit einer Allgemeinverfügung auf regelmäßige Treffen der Szene in der Südstadt reagiert.
Dass sich die Tuning-Szene schon seit geraumer Zeit auch nach Waldshut-Tiengen verlagert hat, ist dem Ordnungsamt bekannt. Auch wenn die Allgemeinverfügung nun nicht durchgesetzt wurde, hat das Ordnungsamt bereits einige Maßnahmen ergriffen, um Treffen der Szene zu unterbinden.
„Ein beliebter Treffpunkt ist der Parkplatz bei der Stadthalle in Tiengen“, so Albrecht. Dort hätte die Stadt bereits mit Berliner Kissen, also Geschwindigkeitsdämpfern, und Verkehrsschwellen reagiert.