Der Herbst ist da. Besonders in dieser Jahreszeit werden Einbrecher aktiv, wie das Polizeipräsidium Freiburg in einer Pressemitteilung zum Tag des Einbruchschutzes am Sonntag, 29. Oktober, schreibt: „Pünktlich zu Beginn der Herbsttage steigt erfahrungsgemäß die Zahl der Wohnungseinbrüche.“ So weit muss es nicht kommen. Eigentümer oder Mieter können es den Kriminellen schwer machen.
Der Blick auf die Zahlen in der Kriminalstatistik 2022 belegt: Auch in den Landkreisen Lörrach und Waldshut haben die Zahlen der Wohnungseinbrüche und Einbruchsversuche deutlich zugenommen.
Wohnungseinbrüche in den Landkreisen Lörrach und Waldshut 2022:
Und 2023? Offizielle Zahlen gebe es erst mit der Veröffentlichung der polizeilichen Kriminalstatistik für 2023, schreibt Polizeisprecher Özkan Cira auf SÜDKURIER-Nachfrage. Nur so viel: Die wöchentlichen Fallzahlen für den gesamten Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Freiburg hätten sich in den vergangenen acht Wochen zumeist im niedrigen zweistelligen Bereich bewegt, „im Vergleich zum Vorjahr stellen wir tendenziell eine Zunahme bei den Wohnungseinbrüchen fest“.
Das sind die Tendenzen für im Jahr 2023
In Landkreis Waldshut könne in den vergangenen acht Wochen keine auffällige Steigerung beobachtet werden. Anders im Landkreis Lörrach: Hier zeichneten sich bei Betrachtung desselben Zeitraums tendenziell höhere Einbruchszahlen als 2022 ab.
Das sind die Folgen von Einbrüchen
„Sehr oft brechen die Täter über kaum gesicherte und nicht einsehbare Terrassentüren oder Fenster ein“, heißt es in der jüngsten Pressemitteilung. Schäden von mehreren tausend Euro seien nicht selten.
Die Polizei erwähnt auch die psychologische Seite: „Ein Einbruch in die eigenen vier Wände bedeutet für viele Menschen, jung oder alt, einen großen Schock.“ Die Verletzung der Privatsphäre, das verloren gegangene Sicherheitsgefühl, auch schwerwiegende psychische Folgen, die ein Einbruch bewirke, machten den Betroffenen häufig mehr zu schaffen als der rein materielle Schaden.
Aber: In vielen Fällen bleibt es inzwischen beim Versuch
Aber die Erfahrung der Polizei zeige, dass sich die Menschen davor schützen könnten. „Fast die Hälfte der Einbrüche bleibt inzwischen im Versuchsstadium stecken – nicht zuletzt wegen sicherungs-technischer Einrichtungen.
Die Polizei bietet eine Hotline und Hausbesuche an
Der Tag des Einbruchschutzes soll die Haus- und Wohnungseigentümer und Mieter besonders sensibilisieren. Das Polizeipräsidium Freiburg richtet am Montag, 30. Oktober, eine Telefon-Hotline (07641 582-300) ein. Von 14 bis 19 Uhr informieren und beraten Spezialisten der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle rund um das Thema Einbruchschutz. Die Spezialisten kommen auch zu den Menschen nach Hause. Termine können über die genannte Telefon-Nummer oder per E-Mail (freiburg.pp.praevention@polizei.bwl.de) vereinbart werden.
Die Polizei hält zudem im Internet einen ganzen Katalog bereit, wie Bewohner ihr Haus oder ihre Wohnung vor Einbrechern schützen können.
Das sind die wichtigsten Tipps der Polizei:
Darauf sollten Bewohner achten
- Fenster verschließen Sie Fenster, Balkon- und Terrassentüren – auch bei kurzer Abwesenheit.
- Vorsicht: Gekippte Fenster sind offene Fenster und von Einbrechern leicht zu öffnen.
- Wer den Schlüssel verloren hat, sollte umgehend den Schließzylinder auswechseln.
- Die Tür nicht nur ins Schloss ziehen, sondern immer zweifach abschließen – auch wenn man das Haus oder die Wohnung nur kurzzeitig verlässt.
- Den Haus- oder Wohnungsschlüssel niemals draußen deponieren. Einbrecher kennen jedes Versteck.
- Rollläden sollten zur Nachtzeit – und nach Möglichkeit nicht tagsüber – geschlossen werden. Die Bewohner wollen nicht schon auf den ersten Blick ihre Abwesenheit signalisieren.
- Bei einer Tür mit Glasfüllung den Schlüssel nicht innen stecken lassen.
- Bei Klingeln nicht bedenkenlos öffnen, sondern gegenüber Fremden ein gesundes Misstrauen zeigen.
- Türspion und Sperrbügel (Türspaltsperre) nutzen.
Einbruchschutz durch Nachbarschaftshilfe
- Gut ist, Kontakt zu den Nachbarn zu pflegen – für mehr Lebensqualität und Sicherheit. Denn in einer aufmerksamen Nachbarschaft haben Einbrecher kaum eine Chance.
- Sie können bewusst auf gefährdende und verdächtige Situationen achten.
- In Mehrfamilienhäusern sollte der Hauseingang auch tagsüber geschlossen sein. Mann sollte prüfen, wer ins Haus will, bevor der Türöffner gedrückt wird.
- Stets auf Fremde im Haus oder auf dem Nachbargrundstück achten und sprechen Sie sie an.
- In Mehrfamilienhäusern sollten Keller- und Bodentüren stets verschlossen sein.
- Nachbarn können die Wohnung bei längerer Abwesenheit betreuen, indem sie etwa den Briefkasten leeren. Es geht darum, einen bewohnten Eindruck zu erwecken.
- Bei Gefahr alarmieren (Hilferufe, ausgelöste Alarmanlage), in dringenden Verdachtsfällen sofort die Polizei über Notruf 110 verständigen.