Sind Ihnen auch schon einmal herrenlose Fahrräder an Bahnhöfen aufgefallen, die teilweise über Monate dort stehen und bereits zugewachsen sind? Was passiert eigentlich mit solchen Fahrrädern und wie kann man sie melden? Wir haben bei den Gemeinden nachgefragt.

Fahrräder am Waldshuter Bahnhof und an öffentlichen Plätzen

Auf Nachfrage teilt die Stadt Waldshut-Tiengen mit, dass die Deutsche Bahn die Fahrräder am Bahnhof kontrolliert. Die öffentlichen Fahrradständer werden vom kommunalen Ordnungsdienst „bei normalen Kontrollgängen oder bei Beschwerden kontrolliert“. Alle vier Wochen wird überwacht, wie lange Fahrräder bereits stehen.

Über das Postfach der Stadt können Fahrräder gemeldet werden, die im öffentlichen Bereich stehen. Wie die Stadt mitteilt, werden die eingesammelten Fahrräder beim Baubetriebshof gelagert. Für das kommende Jahr sei auch wieder eine Versteigerung geplant.

Hinweiszettel für nicht benutzte Räder in Bad Säckingen

In Bad Säckingen kontrolliert der Gemeindevollzugsdienst in der Regel zweimal jährlich die öffentlichen Abstellplätze für Fahrräder an der Güterstraße, der Bahnhofstraße, dem Bahnhofvorplatz, vor dem Seconia, dem alten Zoll sowie im Kurgebiet. Betroffene Räder werden „mit Hinweiszetteln versehen mit der Aufforderung innerhalb einer gewissen Frist die nicht mehr bewegten/benutzten Fahrräder zu beseitigen“. Nach Ablauf der Frist werden die Fahrzeuge durch den Bauhof der Stadt Bad Säckingen abgeholt und entsorgt.

Diese drei Fahrräder in Schwörstadt am Bahnhof sind bereits zugewachsen und wurden nicht wieder abgeholt.
Diese drei Fahrräder in Schwörstadt am Bahnhof sind bereits zugewachsen und wurden nicht wieder abgeholt. | Bild: Melanie Völk

Neben herrenlosen Fahrrädern, die nicht mehr abgeholt werden, gibt es auch immer wieder Fundräder. Telefonisch, persönlich oder per E-Mail würden diese oftmals dem Fundbüro, der Polizei, oder dem Gemeindevollzugsdienst gemeldet. Der Bauhof der Stadt holt die Räder am Fundort ab und bringt sie in das Rathaus, erläutert ein Mitarbeiter des Gemeindevollzugsdienst. Nach Überprüfung der Fahrräder werden diese, sofern sie noch brauchbar sind, eingelagert.

Außerdem kann bei Abgabe einer Fundsache der Finder Anspruch auf Eigentumserwerb geltend machen, so der Gemeindevollzugsdienst. Sofern sich innerhalb von sechs Monaten kein Eigentümer meldet, erwirbt der Finder dadurch das Eigentum an der Fundsache.

Versteigerung von Fundsachen

In Bad Säckingen werden seit 2022 Fundsachen, meist im Frühjahr, beim Kater Hiddigeigei-Brunnen versteigert. Sämtliche Gegenstände, die länger als sechs Monate gelagert wurden, werden gegen ein Mindestangebot zum Kauf angeboten: „So konnten wir in der letzten Versteigerung 2024 Fundräder, E-Bikes, Scooter, einen Motorroller, elektronische Geräte wie Kameras und Musikboxen sowie Taschen und Schirme anbieten.“ Nicht versteigerte Gegenstände werden danach laut Gemeindevollzugsdienst entsorgt.

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