Wenn Zöllner ein Geschäft betreten, geht‘s oft nur um eins: Schwarzarbeit und illegale Beschäftigungen. Mitarbeiter der Abteilung Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts Singen mit den Standorten Singen und Waldshut waren am Freitag, 6. Dezember, bundesweit unterwegs – auch im Landkreis Waldshut. Und sie wurden fündig.
Wie Sonja Müller, Sprecherin des Hauptzollamts Singen, in einer Pressemitteilung informiert, legten 35 Zöllner der beiden Standorte bei der bundesweiten Aktion ihr Augenmerk vor allem auf die Prüfung von Friseur- und Kosmetikstudios.
Das prüfen die Beamten des Hauptzollamts
Die Beamten befragten laut Auskunft 52 Menschen zu ihren Arbeitsverhältnissen und prüften in 21 Geschäften die Unterlagen. Sie prüften vor allem, ob Arbeitgeber ihre Beschäftigten ordnungsgemäß zur Sozialversicherung angemeldet haben, ob Sozialleistungen zu Unrecht bezogen werden oder wurden, ob Ausländer die erforderlichen Arbeitsgenehmigungen beziehungsweise Aufenthaltstitel besitzen – auch, ob die Arbeitgeber die Mindestlöhne bezahlen.
Hier waren die Zöllner des Standorts Waldshut aktiv
16 Zöllner des Standorts Waldshut prüften 16 Friseursalons und Barbershops in Villingen-Schwenningen, Blumberg, Donaueschingen, Bad Dürrheim, Waldshut-Tiengen, Jestetten, Bad Säckingen, Wehr, Laufenburg und Albbruck. Sie stellten einen illegal Beschäftigten sowie neun Verstöße wegen fehlender Arbeitsgenehmigung und zwei Verstöße wegen der Verletzung der Stundenaufzeichnungspflicht fest, wie Müller auf SÜDKURIER-Nachfrage schreibt.
Diese Verstöße haben sie festgestellt
Insgesamt wurden in drei Fällen Strafverfahren wegen des Aufenthalts ohne Aufenthaltstitel beziehungsweise Beitragsbetrug eingeleitet. Die Zöllner der Standorte Singen und Waldshut leiteten zusammengerechnet zwölf Ordnungswidrigkeitsverfahren, unter anderem wegen Beschäftigung ohne Arbeitsgenehmigung, ein.
Darum gibt es solche Schwerpunktprüfungen
Das Hauptzollamt wird deutlich: „Die Schwerpunktprüfungen der Zollverwaltung setzen ein deutliches Zeichen, dass Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung in der Gesellschaft nicht toleriert werden.“ Es gelte vielmehr, das Unrechtsbewusstsein zu steigern, redliche Unternehmen zu schützen und einen fairen Wettbewerb sicherzustellen.