Nicht nur die Schulen und Kindergärten sind von der aktuellen Situation betroffen. Auch Kirchen sind geschlossen und deren Veranstaltungen bis auf Weiteres abgesagt. Das bezieht sich auf Gottesdienste, wie auch auf die vielen von uns liebgewonnenen Veranstaltungen. Davon sind auch die evangelischen Kirchengemeinden Kadelburg und Klettgau betroffen.
Kirche bleibt präsent
Besondere Zeiten bringen aber auch oft eine besondere Kreativität mit sich und so haben sich Andrea Kaiser, Pfarrerin der Kirchengemeinde Kadelburg und Thomas Kaiser, Pfarrer der Kirchengemeinde Klettgau ein paar Dinge einfallen lassen, um trotzdem in den kommenden Wochen für die Mitglieder ihrer Kirchengemeinden erreichbar und präsent zu sein.
Youtube-Kanal der Bergkirche Kadelburg
„Das ganze Leben ist ein Gottesdienst, sagt Paulus“, erläutert Andrea Kaiser den Grundgedanken und zählt die verschiedenen Möglichkeiten auf, mit der Kirche in Kontakt zu bleiben. Beginnend am kommenden Sonntag, 22. März, zur gewohnten Gottesdienstzeit um 10 Uhr wird es auf dem Youtube-Kanal der Bergkirche Kadelburg jede Woche einen aktuellen Sonntagsbeitrag geben.

Dieser wird auch auf den Webseiten der Kirchengemeinde zugänglich sein. „Wir bieten so die Möglichkeit, auf eine andere Weise Kraft zu schöpfen, ähnlich wie man es schon von dem Angebot anderer Medien wie Rundfunk oder Internet kennt“, erklärt die Pfarrerin. Wie die Gemeinden den Gottesdienst an Ostern anbieten werden, steht heute noch nicht fest. Hierzu werden weitere Informationen folgen.
Gegen Vereinsamung
Ein weiteres Angebot der Gemeinde ist das Projekt „Miteinander in Kontakt bleiben – miteinander reden“, dass natürlich nicht den direkten Kontakt mit anderen Menschen beinhaltet. Die Idee ist, für Gemeindemitglieder, insbesondere ältere, die alleine wohnen oder in Quarantäne sind, telefonisch erreichbar zu sein und so als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.
Auch an die soziale Unterstützung hat das Team der Kirchengemeinden gedacht. Inola Zielinski, Mitarbeiterin im Bundesfreiwilligendienst, bietet im Rahmen ihrer Möglichkeiten eine Einkaufshilfe für ältere und kranke Gemeindemitglieder an. Diesem Angebot haben sich mittlerweile einige weitere Kirchenmitglieder angeschlossen.
Auch muss Andrea Kaiser darauf hinweisen, dass Beerdigungen bis auf Weiteres nicht in gewohnter Weise stattfinden können, sondern individuell mit den Angehörigen der aktuelle Situation angepasst werden. Weiter wird der Unterricht für die Konfirmanden, sowie die geplante gemeinsame Reise nach Ostdeutschland entfallen. Wahrscheinlich wird auch die im Mai geplante Konfirmation verschoben werden. „Wenn wir jetzt gemeinsam das Notwendige tun und die direkten Kontakte meiden, retten wir Leben“, sagt Andrea Kaiser deutlich und hofft, dass sich so viele wie möglich an die offiziellen Vorgaben halten und die Angebote nutzen.