Einen Sachstandbericht zum Bau der Ortsumfahrung Oberlauchringen gab Dieter Bollinger, Leitender Baudirektor des Regierungspräsidiums Freiburg in der Gemeinderatssitzung. „Wir werden immer wieder darauf angesprochen, warum auf der Baustelle so wenig passiert“, sagte Bollinger zu Beginn seiner Ausführungen. Dies habe mit dem Übergang von der Baufreigabe zum Status „in Bau“ zu tun. Nach der Freigabe werde schnellstmöglichst mit einer einfachen Maßnahme der Bau beginnen, dadurch werden die Finanzierungsmittel des Bundes gesichert.
Mit den einfachen Maßnahmen meinte Bollinger die Brücke über den Rad- und Wirtschaftsweg, die bereits fertiggestellt wurde. Vielleicht wird Lauchringen auch bald als Gemeinde der Brücken bekannt werden. Bei fünf von sechs Bauabschnitten handelt es sich um Brückenbauten. Bereits im Bau ist die Brücke über die Bahnstrecke Lauchringen-Weizen. Die imposante Sechs-Feldbrücke wird mit einer Länge von 180 Metern die Wutach und den Mühlkanal überqueren. Der Baubeginn für die Brücke über die Bahnstrecke Basel-Konstanz wird noch in diesem November sein. Eine weitere Brücke über einen Wirtschaftsweg wird im Jahr 2021 fertiggestellt.
„Wir sind voll im Plan“, stellte Dieter Bollinger klar, „die Fertigstellung ist weiterhin für Dezember 2021 geplant“. Allerdings musste er einräumen, dass die geplanten Baukosten von rund 16 Millionen Euro nicht ausreichend sind. „Momentan investiert der Bund massiv in den Straßenbau, dadurch sind die Baupreise deutlich angestiegen“, erläuterte er. Inzwischen wird von Kosten von rund 23 Millionen Euro ausgegangen.
Ampel oder Kreisverkehr?
Ein weiteres Problem sei bei der Realisierung der Anschlussstelle A 98/B 314 aufgetaucht. Hier kommt es bereits jetzt immer wieder zu Rückstau und die Unfallgefahr ist sehr auffällig. Derzeit werden über zwei Lösungsansätze diskutiert – eine Ampelanlage oder ein Kreisverkehr. Die Ausführungen des Baudirektors stellte Bürgermeister Thomas Schäuble und den Gemeinderat zufrieden.
Lediglich die derzeit stattfindende Erweiterung der Brücke im Ortsteil Oberlauchringen gab Grund zur Nachfrage: „Warum musste das jetzt gemacht werden, hätte man nicht warten können, bis die Ortsumfahrung fertig ist?“, hakte Hermann Pfau (CDU) nach. Laut Dieter Bollinger wurde die Straße, die durch Lauchringen führt, von einer Bundes- zur Landstraße herabgestuft. Dadurch müssten die Kosten vom Land bestritten werden und nicht wie jetzt vom Bund.
Appell an Autofahrer
Thomas Schäuble und Dieter Bollinger appellierten an die betroffenen Autofahrer, die kurze Wartepause an der Ampelanlage zu akzeptieren, und nicht wie schön öfters vorgekommen, den Weg über die Lauchringer Straße zu suchen. „Die Anwohner können nichts dafür, und die Zeitersparnis ist marginal“, bat Thomas Schäuble.