Tina Prause

Nach einer intensiven Planungsphase, entstand in den vergangenen Jahren das Neubaugebiet „Riedpark“ in Lauchringen. Bewusst hatte man sich hier entschieden, auf Bauplätze für Einfamilienhäuser zu verzichten.

Eine wichtige Rolle in Lauchringen allgemein und somit auch im Riedpark ist das hier neu angesiedelte Familienzentrum.
Eine wichtige Rolle in Lauchringen allgemein und somit auch im Riedpark ist das hier neu angesiedelte Familienzentrum. | Bild: Tina Prause

Wie lebt es sich in dem neuen Quartier?

Jürgen (75) und Sokratoula (76) Krüger wohnen seit 1965 in Lauchringen. Zusammen mit ihren beiden Kindern haben sie viele Jahre in einer großzügigen Eigentumswohnung gelebt. Mit den Nachbarn habe man sich immer gut verstanden und sehr wohl gefühlt.

Für Jürgen (75) und Sokratoula (76) Krüger war es die beste Entscheidung, in den Riedpark zu ziehen. Sie genießen das Miteinander und ...
Für Jürgen (75) und Sokratoula (76) Krüger war es die beste Entscheidung, in den Riedpark zu ziehen. Sie genießen das Miteinander und den familiären Umgang. | Bild: Tina Prause

Dennoch wurde die Wohnung im Rentenalter zu groß und das neue Wohngebiet klang interessant. Eine barrierefreie Zwei-Zimmer-Wohnung im Erdgeschoss gefiel beiden sehr gut und nach einigen Überlegungen entschied sich das Ehepaar, die alte Wohnung zu verkaufen und dafür in das neue, sowie kleinere Appartement zu investieren.

„Es wird nie langweilig“

Heute, nach gut zwei Jahren, sind sich beide einig, „Wir haben es nie bereut“. Jürgen Krüger ist begeistert, dass er kaum noch sein Auto benötigt, da er hier aufgrund der zentralen Lage „alles zu Fuß oder mit dem Fahrrad“ erledigen kann. Die Gemeinschaft untereinander sei toll. „Es wird nie langweilig“, sagen beide lachend und sind froh, unter den neuen Nachbarn viele offene und freundliche Menschen gefunden zu haben.

Genauso habe man es sich gewünscht. Konflikte, dass es auch mal lauter zugehen kann, beispielsweise durch spielende Kinder, kennt das Ehepaar nicht und sieht das auch nicht als problematisch an.

Bei Carmen (50) und Michael (50) Wedele, kam durch den Gedanken an eine berufliche Veränderung der Wunsch nach einem Tapetenwechsel ins Rollen. Die Kinder waren mittlerweile erwachsen und aus dem gemeinsamen Einfamilienhaus in Tiengen ausgezogen.

Carmen (50) und Michael (50) Wedele fühlen sich in ihrem neuen Zuhause im Riedpark sehr wohl und haben den Wechsel von einem ...
Carmen (50) und Michael (50) Wedele fühlen sich in ihrem neuen Zuhause im Riedpark sehr wohl und haben den Wechsel von einem Einfamilienhaus in eine Wohnung nicht bereut. | Bild: Tina Prause

Corona zieht bei Vielem ein Strich durch die Rechnung

Für das Ehepaar stand schnell fest, „wenn wir umziehen, dann in eine Wohnung“. Für den Riedpark hatte man sich aus einem ganz einfachen Grund entschieden. „Die Wohnung hat uns sofort gefallen“, erinnert sich Carmen Wedele. Von dem Konzept hinter dem Quartier habe man erst später erfahren.

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„Richtig blöd war dann Corona“, resümiert sie weiter. Geplante Aktionen zum Kennenlernen mussten gestrichen werden. Im vergangenen Sommer konnte dann endlich das erste kleine Riedparkfest stattfinden.

Beide sind sich sicher „wenn ich hier aktiv werde, bekomme ich Anschluss“ und nennt auch das Familienzentrum mit seinem umfangreichen Angebot als Schnittstelle. Dennoch gesteht jeder dem anderen auch seinen Privatbereich zu. Genau dieses Miteinander und Verständnis ist es, was das Ehepaar sehr schätzt.
Final sind Carmen und Michael Wedele der Meinung, das Konzept sei gut durchdacht. Die Nähe zum öffentlichen Nahverkehr, der fußläufig zu erreichen ist, rundet die Möglichkeiten noch ab zusammen mit dem Car-Sharing-Angebot der Gemeinde.

Elke Schlewing (60) und Tochter Angelina (22) wohnen jeweils in einer der sozial geförderten Wohnungen. „Ich fühle mich pudelwohl“, sagt Elke Schlewing, die durch den Umzug ihre Arbeitsstelle direkt vor der Haustür hat. Die 60-Jährige arbeitet im Familienzentrum Hochrhein und genießt hier und im Riedpark den offenen Umgang miteinander.

Elke Schlewing (60) und Tochter Angelina (22) leben und engagieren sich im Riedpark. Die bunte Vielfalt an Menschen macht es für die ...
Elke Schlewing (60) und Tochter Angelina (22) leben und engagieren sich im Riedpark. Die bunte Vielfalt an Menschen macht es für die beiden Frauen spannend. | Bild: Tina Prause

„Man hat alles um die Ecke“

Tochter Angelina ist Erzieherin in Waldshut und kann dank der guten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr auch ohne Auto problemlos an die Arbeitsstelle kommen. Durch ihre Mutter hat die junge Frau direkt nach dem Einzug Anschluss mit dem Familienzentrum bekommen. Mittlerweile unterstützt sie bei Aktionen des Abenteuerlands und dem dazugehörige Kinder-Hotel.

„Man hat alles um die Ecke und so viele verschiedene Menschen“ resümiert sie ihren Alltag im Riedpark. Natürlich gäbe es auch hier, ähnlich wie in anderen Wohngebieten, Konflikte. Sei es das ein Nachbar zu laut auf dem Balkon telefoniert, die Kinder etwas länger als erhofft auf dem Spielplatz toben, oder man im Sommer auch mal am Abend mit dem Besuch auf dem Balkon sitzen möchte.

Mutter und Tochter sind sich einig, für das Zusammenwachsen der Gemeinschaft sei es wichtig, auch Dinge offen ansprechen zu können, die vielleicht nicht gleich optimal laufen. „Wenn man darüber gesprochen hat, kann man darauf eingehen“ resümieren beide abschließend.

So geht es nun mit dem Quartier weiter

Aktuell befindet sich noch das Herzstück, der Bertold-Schmidt-Platz, im Bau. Hier soll zukünftig ein weiterer Bereich für Begegnungsmöglichkeiten, nicht nur für die Bewohner des Riedparks, sondern für ganz Lauchringen geschaffen werden. Dieser Aspekt ist der Gemeinde sehr wichtig. Der Riedpark soll verbinden und für Lauchringen ein Mehrwert sein. Hier spielt auch das Familienzentrum mit dem integrierten Café und dem breiten Angebot für alle Altersgruppen eine wesentliche Rolle.

Aktuell, während der kalten Jahreszeit, geht es auf dem Areal des Parks, wo auch ein Spielplatz angesiedelt ist ruhig zu. Im Frühling ...
Aktuell, während der kalten Jahreszeit, geht es auf dem Areal des Parks, wo auch ein Spielplatz angesiedelt ist ruhig zu. Im Frühling und Sommer kann es durch spielende Kinder schon mal lauter werden. Während manche Bewohner sich daran gewöhnen müssen, empfinden andere Nachbarn dies als besonders liebenswert. | Bild: Tina Prause

Die ebenfalls noch im Bau befindliche Markthalle wird zusätzlich Platz für Geschäfte des täglichen Bedarfs, sowie ein Café bieten. Auch ist der weitere Ausbau des Nahverkehrs geplant.

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