Hans Christof Wagner

Man hörte es aus den Beiträgen der Festredner heraus, das gewisse Schaudern vor den Geschöpfen, die einst in Frick lebten und starben und deren Überreste im 1991 gegründeten Sauriermuseum der Öffentlichkeit gezeigt werden. Stolz war zu vernehmen, darüber, deren Knochen nicht in der Tongrube Gruhalde belassen, sondern "mutig und beharrlich an die Dinos geglaubt zu haben", wie Iwan Stössel, Geologe aus Herznach und Mitglied der Saurier-Kommission, sagte.

Seien die anfänglichen Fricker Funde, mehrheitlich die weitverbreiteten pflanzenfressenden Plateosaurier, in der Wissenschaft zurückhaltend beurteilt worden, gilt heute: "Frick ist ein Begriff in der Welt der Saurierforschung." Stössel zufolge spätestens seit dem Fund des ersten fleischfressenden Raubdinosaurier-Skeletts in der Schweiz im Frühjahr 2006. Fricker Funde befänden sich heute in mehreren namhaften europäischen Museen, würdigte Stössel.

Gleichwohl bleibe eine Frage bis heute offen: Warum sind auf dem Gebiet des heutigen Fricks so viele Saurier gestorben? Warum ist dort eine der "besten und ergiebigsten Fundstellen Europas" entstanden? Warum ist es zu diesem "Dinosaurier-Friedhof erster Güte" gekommen, wie Regierungsrat Alex Hürzeler in seiner Ansprache unterstrich? Hürzeler sprach von "faszinierenden und wichtigen Funden für Wissenschaft und Öffentlichkeit" und würdigte die "sehr gute Arbeit des Sauriermuseums bei bescheidenen Ressourcen". Der Kanton leiste seit Jahren schon Unterstützung und werde das auch in den kommenden vier Jahren tun, sagte er am gestrigen Wahltag – sei es bei der Finanzierung von Ausgrabungen und Präparationen, sei es bei Investitionen ins Museum selbst.

Noch weiter als nur vier Jahre in die Zukunft blickten Gemeinderätin Susanne Gmünder Bamert und Museumsleiterin Andrea Oettl. Beide machten deutlich: Die Geschichte des Sauriermuseums Frick ist eine Erfolgsgeschichte. Doch jetzt muss ein neues Kapitel aufgeschlagen werden – am besten ein Neubau, der es ermöglicht, dass die immer zahlreicher werdenden Fricker Funde nicht mehr nur in Kisten verpackt bleiben, sondern öffentlich zugänglich gemacht werden können.

Andrea Oettl sagte: "Das 50-Jahr-Jubiläum feiern wir hoffentlich an einem anderen Ort." Die Museumsleiterin blickte aber auch, wie bei Jubiläen üblich, zurück. Anfängliches Unken über ein "muffiges Beinhaus", das mit dem Sauriermuseum entstehe, sei bald schon verstummt. Heute sei Frick ohne Dinos unvorstellbar und das Sauriermuseum ein Aushängeschild der Gemeinde.

Dass das Sauriermuseum Frick nicht muffig, sondern vielmehr lebendig und quirlig ist, war am gestrigen Sonntagnachmittag zu spüren, an dem die Einrichtung das Jubiläum mit der Bevölkerung feierte, an dem eine Dino-Olympiade viele Besucher anlockte, vor allem Eltern mit Kindern. Elf Stationen galt es, im und um das Museum zu absolvieren. Ausgerüstet mit einer Stempelkarte waren die jungen Urzeit-Forscher bestrebt, bei Wissens- und Geschicklichkeitsspielen wie Sackhüpfen, Eierlaufen oder Ringwerfen, möglichst viele Punkte zu sammeln. Doch auch am Nachmittag war augenfällig: Einem solchen Besucheransturm ist das Sauriermuseum Frick eigentlich nicht gewachsen.