Auf den Hitzesommer 2018 mit seinen hohen Temperaturen und seiner Trockenheit folgte in diesem Jahr ein weiterer sehr heißer Sommer. „Gefühlt war es dabei ähnlich trocken wie im Vorjahr“, sagt Energiedienst-Sprecher Alexander Lennemann.
Doch die Werte der Abflussmengen im Rhein, wo Energiedienst die Wasserkraftwerke Laufenburg und Rheinfelden betreibt, sprechen eine andere Sprache. Lag die Abflussmenge im Rhein bei Rheinfelden zu Oktoberbeginn vor einem Jahr bei rund 500 Kubikmetern pro Sekunde, waren es gestern 983 Kubikmeter pro Sekunde. Dies ist keine Momentaufnahme, sondern ein Bild, dass sich fast das ganze Jahr über so zeigte, wie Lennemann sagt.
Einzig im Januar und Februar seien die Wassermengen unter dem langjährigen Durchschnitt gelegen. „Von März bis Mai entsprachen sie dann in etwa den Durchschnittswerten und ab Mai hatte es deutlich mehr Wasser“, so der Energiedienst-Sprecher. Dies hat sich auch in der Stromproduktion niedergeschlagen.
Schwankungen immer möglich
„Wir sind für das laufende Jahr mit der Stromproduktion zufrieden“, so Lennemann weiter. „Sie bewegt sich im Rahmen der Erwartungen.“ Letztere würden anhand der Erfahrungswerte der letzten Jahre berechnet. Anders als andere Produktionsbetriebe könne ein Wasserkraftwerk seine Produktion nicht Jahr für Jahr steigern.
„Wir sind wetterabhängig.“ Schwankungen seien da vorprogrammiert – und diese ließen sich auch ausgleichen. Und: Trotz der anhaltend niedrigen Pegelstände im Vorjahr habe sich die Stromproduktion immer noch gerechnet. 2019 sei wieder „ein normales Jahr“, so Lennemann.
Prognosen sind noch unsicher
Trotz der bislang zufriedenstellenden Stromproduktion sei es noch zu früh, um eine Prognose bis Ende Jahr zu machen, erklärt Lennemann. Gerade im letzten Jahr habe man gesehen, wie schnell sich die Situation ändern könne. Damals hatte man sich zu Jahresbeginn einen deutlichen Vorsprung auf die durchschnittliche Stromproduktion erarbeitet – diesen dann aber ebenso deutlich wieder eingebüßt.
Der Stromabsatz – Energiedienst verkauft deutlich mehr Strom als es in den Rheinkraftwerken produziert – liegt laut Lennemann bislang unter dem Niveau aus dem Vorjahr. Dies zeigte sich auch bereits im Halbjahresbericht. Damals wie heute liegt der Absatz rund vier Prozent unter dem der Vorjahresperiode. Dennoch konnte die Energiedienst Holding AG zumindest im ersten Halbjahr den Betriebsertrag erhöhen. Dies sei möglich, weil man Aufträge mit geringer Marge gekündigt habe, so der Energiedienst-Sprecher.