Großer Bahnhof für die Laufenburger Acht. Die Städte Laufenburg auf beiden Seiten des Rheins haben eingeladen, und sie sind alle gekommen: Abgeordnete des Bundestages und des Landtages, Vertreter des Landratsamts, Bürgermeister benachbarter Kommunen und die Großräte aus der Schweiz. Sie alle wollten mit dabei sein, wenn Laufenburg ihren grenzüberschreitenden Rundweg „Laufenburger Acht“ eröffnet.
„Die Laufenburger Acht verbindet uns alle und bringt uns noch näher zusammen“, begrüßte Laufenburgs Bürgermeister Ulrich Krieger am Samstagvormittag gemeinsam mit seinem Amtskollegen aus der Schweiz, Stadtamann Herbert Weiss, die vielen Gäste auf der Laufenbrücke.

Symbol der Grenzüberschreitung
Die feierliche Eröffnung mit dem Durchschneiden des Bandes und dem kirchlichen Segen fand ausschließlich für geladenen Gäste statt, was manche Bürger bedauert hatten. „Ich bedauere es, dass die offizielle Einweihung nur für geladene Gäste war und die allgemeine Bevölkerung ausgeschlossen worden ist“, sagte zum Beispiel Gerhard Lang. Schließlich sei es ein Weg für die gesamte Bevölkerung. Lang stammt aus Waldenbuch im Landkreis Böblingen und ist zur Zeit zu Besuch in Laufenburg. Er gehörte zu den Ersten, die den Laufenburger Rundweg komplett gelaufen sind. Die Bevölkerung war erst für den Nachmittag eingeladen. Doch während sich das Wetter zur Eröffnung am Vormittag noch von seiner friedlichen Seite zeigte, öffnete es am Mittag seine Schleusen und hielt die Leute zu Hause.

„Die Laufenburger Acht ist ein wichtiger Baustein für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit“, ist Stadtamann Herbert Weiss überzeugt. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit sei ein besonderer Schatz, der bewahrt werden müsse, fügte er hinzu. Die ersten Überlegungen eines Rundweges gehen bereits zurück in die 1960er-Jahre. Doch die Initialzündung, konkrete Planungen in Angriff zu nehmen, war das 100-jährige Bestehen des Kraftwerks Laufenburg. Im Rahmen des Jubiläums öffnete das Kraftwerk den Übergang für die Öffentlichkeit und der kann seither von Fußgängern und Radlern überquert werden. Trotzdem war das Rheinufer immer noch nicht an allen Stellen durchgängig begehbar. „Oft stand das Projekt auf der Kippe“, erinnert sich Bürgermeister Krieger, „und stellte uns vor große Herausforderungen“. 2017 dann wurde der Förderantrag beim EU-Interreg-Programm gestellt. Mit Erfolg. 1,5 Millionen Euro der 2,8 Millionen Euro Gesamtsumme sind gefördert worden, wobei 60 Prozent auf der deutschen Seite geblieben sind und 30 Prozent in der Schweiz.
Rundweg mit 17 Stationen
„Die Entstehung des neuen Rundwanderwegs mit insgesamt 17 Erlebnisstationen hat eine große Unterstützung auch seitens der Laufenburger Vereine erfahren“, so Krieger weiter. Um die Lücken beim Durchgang entlang des Rheinuferweges zu schließen, wurde eine Hängebrücke gebaut, dessen Material zum Teil mit einem Hubschrauber an Ort und Stelle gebracht werden mussten. „Die entstandenen Erlebnispunkte entlang der Strecke, fügen sich gut in die Natur ein“, so Krieger weiter. „Es ist ein schönes Projekt. Dass wir unseren Beitrag dazu leisten konnten, freut uns außerordentlich“, erklärt Beat Karrer von Energiedienst. „Es gibt kein besseres Symbol als die Acht für diesen Weg“, findet der erste Landesbeamte Jörg Gantzer, vom Landratsamt Waldshut.
So beurteilen die ersten Besucher die Laufenburger Acht
Gerhard Lang(69) aus Waldenbuch: „Der neue Rundwanderweg ist wirklich gelungen. Begeistert haben mich das Kraftwerk und die Hängebrücken, obwohl der Rhein nicht von allen Stellen aus zu sehen ist. Ich bedauere es allerdings, dass die offizielle Einweihung nur für geladene Gäste war und die allgemeine Bevölkerung ausgeschlossen worden ist. Schließlich ist es ein Weg für die gesamte Bevölkerung“.
Isolde Nägele (63 Jahre) aus Oberalpfen: „Mich haben die Sitzbänke auf der Schweizer Seite begeistert. Man kann sie wie Kinositze runterklappen und wieder hoch. So bleiben die Bänke trocken und sauber. Die Idee ist wirklich super. Allerdings wird im Internet mit „familienfreundlich“ geworben. Die vielen Treppen sind aber mit einem Kinderwagen nur schwer überwindbar. Vor allem auf der Schweizer Seite.
Werner Bär(69 Jahre) aus Oberwihl: „Mir gefällt der Weg sehr gut. Und ich finde auch diesen Biergarten hier in der Codmann-Anlage sehr schön. Hier lässt es sich so idyllisch sitzen und über den Rhein schauen. Schade, dass es diesen Biergarten nicht den ganzen Sommer über gibt. Das wäre doch auch ein schöner touristischer Anziehungspunkt, den sicher auch die Einheimischen bei einem Feierabendbier genießen würden.“
Helga Lang (59 Jahre) aus Waldbuch: „Dieser Weg hat mich wirklich begeistert. Man kann ihn nicht nur als Familie oder in der Gruppe genießen, sondern man kann ihn auch ganz gut alleine gehen. Auf der Strecke gibt es einiges zu erfahren über Laufenburg und den Rhein. Da haben sich die beiden Städte wirklich was Tolles einfallen lassen. Wirklich sehr informativ und interessant.“