Enttäuschende Nachrichten für die Seelsorgeeinheit Laufenburg-Albbruck: War zunächst noch angekündigt worden, dass die Umstrukturierung der Kirchengemeinden keine personellen Veränderungen mit sich bringen würde, steht nun fest, dass Pfarrer Philipp Ostertag die Seelsorgeeinheit im Sommer verlassen muss.
Pfarrer Ostertag bedauert die Entscheidung des Ordinariats
Ein genaues Austrittsdatum stünde noch in der Schwebe, berichtet Ostertag. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er seine Arbeit der letzten Jahre in Laufenburg und Albbruck gerne fortgesetzt. „Es macht mir große Freude, hier zu arbeiten. Ich habe in den letzten Jahren ein tolles Netzwerk aus verschiedenen Gruppierungen aufgebaut“, erklärt der Pfarrer. Doch nun hat das Ordinariat in Freiburg entschieden, die Anstellung entgegen seinem ausdrücklichen Wunsch zu beenden.
„Ich habe davon kurz vor Weihnachten erfahren. Das ist natürlich sehr schade“, sagt Ostertag. Inwiefern die Entscheidung mit der „Kirchentwicklung 2030“ zusammenhängt, weiß er nicht. Zur Erinnerung: Seitens der Erzdiözese Freiburg werden aus den über 1000 Pfarreien, die in 224 Seelsorgeeinheiten eingeteilt sind, nun 36 Großpfarreien. Im Landkreis Waldshut wird es dann nur noch zwei Großpfarreien geben.

Eine davon ist die Pfarrei St. Fridolin Bad Säckingen, die aus den Seelsorgeeinheiten Bad Säckingen-Murg, Hotzenwald-St. Wendelinus, Laufenburg-Albbruck, St. Blasien, Todtmoos-Bernau und Wehr gebildet wird.
Der Frust ist groß
Peter Meister, stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrats der Seelsorgeeinheit Laufenburg-Albbruck, findet zum Umgang des Ordinariat mit Pfarrer Ostertag klare Worte: „Ich bin der Meinung, dass den Entscheidungsträgern im Ordinariat jegliches Gefühl abhandengekommen ist, was solche Anordnungen für Auswirkungen haben“, so Meister. Im Stiftungsrat war damit gerechnet worden, dass der Pfarrer der Seelsorgeeinheit zumindest bis 2026 erhalten bleiben würde. „Dass es jetzt so gelaufen ist, ist eine Katastrophe und unter den Mitgliedern der Gemeinden hier herrscht eine riesige Enttäuschung und Frustration“, berichtet Meister.
Gerade in einer Phase, in der aufgrund der Kirchenentwicklung 2030 ohnehin vieles auf der Kippe stehe, treffe die Entscheidung die Seelsorgeeinheit hart. Der Stiftungsrat werde aus diesem Grund einen Protestbrief an das Ordinariat in Freiburg schreiben. Auch wenn er keinen direkten Einfluss auf die Entscheidung hat, möchte er so seiner Pflicht nachkommen, die Interessen der Seelsorgeeinheit und deren Mitglieder auch gegenüber dem Ordinariat zu vertreten. „Es muss klargemacht werden, was für eine Wertschätzung Herr Ostertag hier vor Ort genießt“, so Meister.
Pfarrer Ostertag wird eine Lücke hinterlassen
„Pfarrer Ostertag war die erfreulichste Erscheinung, die ich in meiner Zeit in der Seelsorgeeinheit erlebt habe“, erzählt der stellvertretende Vorsitzender des Stiftungsrats. Der Weggang werde eine Lücke reißen, die nicht zu schließen sei. Ostertag feiere gehaltvolle Gottesdienste mit herausragenden Predigten, seine Trauerfeiern, Trauungen und Taufen seien beliebt.
Zudem habe der Pfarrer wieder Leben in die Gruppe der Ministranten gebracht. Künftig werden diese Aufgaben an Pfarrer Basil Elekwachi hängen bleiben, der voraussichtlich zunächst alleiniger Pfarrer der Seelsorgeeinheit bleiben werde. „Ich schätze seine Gottesdienste, aber alleine wird er die Arbeit von Herrn Ostertag nicht ersetzen können. Das weiß hier jeder“, so Meister.