Es ist eine verheerende Bilanz: Böen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 200 Stundenkilometern rasten über große Teile Frankreichs hinweg, an vielen Orten fiel der Strom aus und auch der Zugverkehr wurde massiv von Einschränkungen betroffen.

Ein Blick auf die Stadt am Ufer.
Ein Blick auf die Stadt am Ufer. | Bild: Stehphanie Thoby

Das in Deutschland „Emir“ genannte Tief erreichte in der Nacht zum Donnerstag die französische Küste – allein 523.000 Haushalte waren ohne Strom, zwei Menschen kamen bislang ums Leben.

Viele Keller und Häuser standen in Le Croisic unter Wasser. Glücklicherweise gibt es bislang wohl keine Verletzten. Bilder: Stephanie Thoby
Viele Keller und Häuser standen in Le Croisic unter Wasser. Glücklicherweise gibt es bislang wohl keine Verletzten. Bilder: Stephanie Thoby | Bild: Stehphanie Thoby

Französische Medien berichten von einem Schaden von bis zu 480 Millionen Euro, wobei vor allem die Bretagne und die Normandie vom Orkan betroffen seien. Der Schaden ist damit deutlich höher als beim Sturmtief „Alex“ im Jahre 2020 mit rund 210 Millionen Euro.

Für Laufenburgs französische Partnergemeinde Le Croisic gilt zum Glück lediglich die Alarmstufe grün, das heißt amtlicherseits „keine besondere Wachsamkeit“ – doch auch der Küstenort mit seinen rund 4100 Einwohnern bekam die Auswirkungen des Orkans deutlich zu spüren: Zahlreiche Keller, Wohnungen und auch Geschäfte wurden von den in die Stadt drückenden Atlantikgewässern geflutet.

Hier ist kein Flanieren mehr möglich.
Hier ist kein Flanieren mehr möglich. | Bild: Stehphanie Thoby

In der Spitze reichten diese bis in die Innenstadt und zum Bahnhof von Le Croisic, ein Aufenthalt in Hafen- oder Ufernähe wäre also mehr als gefährlich gewesen!

Das Hochwasser im Hafen von Le Croisic.
Das Hochwasser im Hafen von Le Croisic. | Bild: Stehphanie Thoby

Angesichts der verheerenden Verwüstungen in anderen Landesteilen kam Le Croisic dennoch mit einem blauen Auge davon – zwar gab es auch hier erhebliche Sachschäden, doch keine Verletzten oder gar Toten.

Der Atlantik drang tief in die Stadt hinein.
Der Atlantik drang tief in die Stadt hinein. | Bild: Stehphanie Thoby

Auch Laufenburgs Bürgermeister Ulrich Krieger ist erleichtert über diese Nachrichten aus Le Croisic: „Die Situation in Le Croisic war nicht ganz so schlimm. Es gab lediglich einzelne Schäden an Gebäuden“, erklärt er unter Berufung auf Stéphanie Thoby, die französische Vorsitzende des Deutsch-Französischen Freundeskreises Laufenburg-Le Croisic, die ihn über die Lage in Laufenburgs Partnerstadt unterrichtete. Und tatsächlich, wer heute die Panorama-Webcam des Hafens von Le Croisic im Internet aufruft, sieht den schönen Hafen wie das Meer in gewohnter Ruhe.

Unter Wasser gesetzt: Die Markthalle von Le Croisic.
Unter Wasser gesetzt: Die Markthalle von Le Croisic. | Bild: Stehphanie Thoby

Der französische Wetterdient Météo-France geht dennoch davon aus, dass das Orkantief Ciarán mit zu den größten Unwettern der letzten Jahrzehnte gehört, selbst wenn Schäden wie beim Orkantief Lothar aus dem Jahre 1999 nicht zu verzeichnen seien.

Das Hochwasser im Hafen von Le Croisic.
Das Hochwasser im Hafen von Le Croisic. | Bild: Stehphanie Thoby

Das Orkantief werde daher von Météo-France als ein „nicht außergewöhnlicher Sturm“ eingeordnet. Wie knapp Le Croisic jedoch von schwereren Schäden verschont blieb, zeigen Bilder aus dem Departement Le Finistère in der Bretagne – dort wurden Flutwellen mit einer Höhe bis zu 21 Metern gemessen.

Das könnte Sie auch interessieren