Rudolf Schütz hat wohl wie kein zweiter Maler die Stadt Laufenburg künstlerisch begleitet. Sein Werk war so umfangreich, dass das Museum Schiff in der letztjährigen Ausstellung „Bilder erzählen Geschichten“ nur einen Teil seiner Werke ausstellen konnte. Am 23. Dezember 2021 schloss Rudolf Schütz im Alter von 80 Jahren seine Augen für immer.
Über ein halbes Jahrhundert hat sich der Kunstmaler besonders mit seinen Bildern von der Altstadt, die er mit Wasserfarben malte, bekanntgemacht. Hannes Burger, Präsident des Museumsvereins, sagt: „Bei Baugesuchen in der Altstadt hat er jeweils von den Gebäuden ein Bild gemacht und diese mit Bleistiftnotizen versehen.“ So hat die Stadt durch die Hände von Rudolf Schütz Einblick in ihre Vergangenheit, hat Ansichten von Häusern und Liegenschaften, die heute nicht mehr stehen. Seine Sammlung von Liegenschaften und Plätzen zählt mehr als 150 Bilder.
Stadtammann Herbert Weiss sagt, mit seinem historischen Schaffen habe Rudolf Schütz von der Stadt „ein tolles, nachhaltiges Werk mit inhaltlichem Wissen“ geschaffen. „Ich hoffe, dass wir ab und zu auf sein Schaffenswerk zurückgreifen können.“ Kontakt, so Weiss, habe er mit dem Kunstmaler leider nur sehr wenig gehabt. Doch er erinnert sich daran, wie ihm Schütz einmal seine Bilder in seinem Atelier gezeigt habe. Weiss sagt: „Es war eine Freude, sehen und spüren zu dürfen, mit welcher Hingabe und welchem Engagement er sich der Malerei verschrieben hatte.“
Als angenehme und zurückgezogene Person beschreibt der Laufenburger Hans Ryser den Kunstmaler. Der pensionierte Physiotherapeut, der aus tierischen Knochen grazile und surrealen Objekten schafft, sagt: „Ich habe ihn für seinen Schaffenswillen bewundert, dafür, dass er alle wichtigen Gebäude der Stadt gemalt hat.“ Burger bleibt Rudolf Schütz als hilfsbereiter und interessierter Laufenburger in Erinnerung. „Hauptsächlich seine bescheidene Art beeindruckte mich immer.“
Da Burger selbst malte, habe er sich oft mit Schütz über seine Arbeiten unterhalten und mit ihm diskutieren können. „Ich glaube nicht, dass er sich als Künstler sah, vielmehr als Maler“, sagt Burger und fügt hinzu: „Rudolf hat sein malerisches Handwerk als Hobby betrachtet und hatte keine künstlerische Ausbildung.“
Burger bezweifelt, dass jemand die Arbeit von Rudolf Schütz weiterführen werde. Sicher ist aber eines: „Wir werden ihn als Maler, der sich für die Altstadt von Laufenburg außerordentlich interessierte, in sehr guter Erinnerung behalten“, sagt Herbert Weiss.