Diese rüstige Seniorin aus Wehr lässt es sich nicht nehmen, im Alter noch Spaß bei der Fortbewegung zu haben. Rita Jacobi wird im Juli 80 Jahre alt. Ihren Tretlator hat sie gern bei schönem Wetter dabei und rollt gut gelaunt von zu Hause im Enkendorf ins Zentrum von Wehr.
Dort hat Jacobi wichtige Unterlagen abzugeben und wollte flott ans Ziel kommen. Schwuppdiwupp – und los geht es mit dem Roller für Senioren.
Neuer Trend für Senioren?
Den Tretlator, also eine Art Rollator als doppelten Tretroller habe sie sich im Internet bestellt. Vorab habe sich die Wehrer Seniorin dazu ausgiebig informiert.
Sie wollte wissen, wie man damit fährt. Je nachdem, ob man das linke oder rechte Bein als Standbein habe, stellt man sich links oder rechts auf die Trittfläche. Dann wird das andere Bein zum Anschieben genutzt.
Für den Fußweg zugelassen
Der Tretlator sei zugelassen für den Fußweg. „Ich muss damit nicht auf die Straße“, sagt sie. Ein Polizist habe sie zu ihrem eigentümlichen Gefährt schon einmal angehalten, bemustert und befragt, verrät Jacobi schmunzelnd. Aber der Tretlator hat an beiden Griffen je eine Bremse, wie beim klassischen Rollator auch. Eine Klingel ist ebenfalls am beweglichen Lenker installiert.
Dem Polizisten schien das alles sicher genug zu sein und ließ sie dann auch weiterfahren. Vorne ist noch ein Körbchen angebracht, für kleine Besorgungen. Außerdem gibt es eine befestigte Sitzfläche zum Ausruhen.
Zum ersten Mal in Finnland gesehen
Das ist seniorengerechte Mobilität, die im Alter gewünscht ist. Vor zwei Jahren habe sie den Tretlator bekommen. „Ich wollte ihn gleich ausprobieren und habe gleich im Hausflur geübt, damit zu fahren“, erzählt sie. „Ich kam mir zwar ziemlich kindisch vor, aber was soll‘s“, und lacht. Zum ersten Mal habe sie dieses Gerät in Finnland gesehen. Da würden viele umherfahren, auch bereits mit Motor, aber das brauche sie nicht mehr.
Ganz neu sind Tretlatoren nicht mehr. In Coronazeiten kamen sie auf dem Markt. Mittlerweile gibt es sie in unterschiedlichen Modellen. Die kippstabilen Gefährte sollen die Mobilität der Senioren unterstützen. Also: Eine mobile Alltagshilfe im eigentlichen Sinn.
Wenn Rita Jacobi später zurück nach Enkendorf fährt, geht es leicht abwärts. Wehr hat von Norden nach Süden ein leichtes Gefälle. Da brauche sie dann „nur noch ein bisschen Schwung“ zu geben, freut sie sich.