Michael baas

Die Konturen ums Zentralklinikums des Kreises werden immer klarer. Die Eckpfeiler der Erschließung und Anbindung stehen. Die Planung der auf dem Campus an der B 317 angedockten zusätzlichen medizinischen Infrastruktur macht auch Fortschritte. So steht inzwischen fest, dass die Kinder- und Jugendpsychiatrie vom heutigen Standort am St. Elisabethenkrankenhaus mitziehen wird und auch die Schule für Kranke des Kreises, erläuterten Landrätin Marion Dammann und Klinikchef Armin Müller bei der Präsentation der Vorplanung am Mittwoch.

Die Uhr tickt. Im zweiten Halbjahr 2020 wollen die Kliniken mit dem Bau des Zentralklinikums als Kern des zwischen den Stadtteilen Hauingen und Brombach geplanten Gesundheitscampus’ beginnen. Und bisher stehen die Signale auf Grün. Die Stadt forciert die Verlegung der Landesstraße 138 und arbeitet parallel an einem Bebauungsplan. Hier wird bereits für Juli ein Satzungsbeschluss angestrebt. Ein Ziel, das die vorliegende Vorplanung allemal erleichtert.

Kar sei aber auch, dass der Bebauungsplan „essentielle Voraussetzung“ für den anvisierten Baubeginn ist, erläuterten so Müller und Dammann. Dieser wiederum ist nötig, um die anvisierte Inbetriebnahme des Klinikums 2025 zu erreichen. Jede Verzögerung produziere da zwangsläufig Mehrkosten, prognostizieren die Kliniken. Indes gibt es da bisher auch keine Unstimmigkeiten zwischen Stadt und Kreis, zeigt die am Dienstag vorgestellte Planung der Stadt.

Auch die Grundmuster für die Führung des motorisierten Verkehrs ins Areal wurden weiter konkretisiert. So steht nun definitiv fest, dass die Verkehrsströme entzerrt werden. Während Patienten und Besucher den Campus von Osten über einen Kreisel von der B 317 beziehungsweise der L 138 aus angefahren werden, erfolgt die Erschließung für den Waren- und Güterverkehr von Westen her durch das Gewerbegebiet Entenbad, so dass der Klinikbetrieb dadurch nicht gestört wird. In diesem westlichen Sektor des Campus’ werden auch die Schule für psychisch Kranke und eine Kindertagesstätte angesiedelt.

So dass sich auch deren Zu- und Abfahrtsverkehr nicht mit dem der Patienten und Klinikbesucher schneidet.Innerhalb des Campus’ wird der motorisierte Verkehr so organisiert, dass das Areal nach innen hin zunehmend zu einer verkehrsberuhigten und schließlich autofreien Zone mit hoher Aufenthaltsqualität wird. So werden Notfälle und der Transport liegender Patienten unmittelbar beim Kreisel direkt im Einfahrtsbereich in das Gelände abgeleitet und hinter dem hier im Entree des Areals geplanten Ärztehaus zur Notaufnahme oder den den anderen im Erdgeschoss geplanten Funktionsbereichen geführt.

Vor dem Haupteingang ist dann nur eine Ein- und Aussteigezone mit Kurzzeitparkplätzen sowie einigen reservierten Stellplätzen für Behinderte und eilige Geburten geplant.
Mit der Vorplanung ist das Klinikgebäude unter krankenhausspezifischen Aspekten erstmals inhaltlich genauer definiert. Dazu gehört auch der Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach, der nicht nur betrieblich, sondern unter Lärmgesichtspunkten Vorteile habe, erläuterte der Projektleiter der Kliniken Thorsten Stolpe. Die Gestaltung der Fassade und weiterer außen wirkender Elemente des Komplexes dagegen werden erst in den nächsten Planungsphasen konkretisiert. Ziel sei aber nach wie vor „eine moderne Architektur“ mit effizienten Abläufen und „einem Wohlfühlambiente“ für Patienten und Mitarbeitende, aber auch ein moderner Campus mit „allen Funktionen“ einer vernetzten Gesundheitsversorgung.

Das bedeutet unter anderem, dass es weiter auf der Agenda steht, in dem geplanten Ärztehaus die Verzahnung mit ambulanten Strukturen und niedergelassenen Ärzten zu intensivieren. In puncto des Projektes, das private Investoren realisieren sollen, hielten sich Klinikgeschäftsführer Müller und Landrätin Marion Dammann aber ebenso bedeckt wie hinsichtlich weiterer im Investorenmodell angedachter Vorhaben wie etwa dem Parkhaus und dem Gesundheitskaufhaus, das im Osten des Lörracher Areals neben Ersterem geplant ist.