Furtwangen Bislang bei Sonnenschein und heißen Temperaturen hat das Aufbau-Team des diesjährigen „Aktion-, Mond- und Sternecamps“ (AMS-Camp) jetzt auch bei Regenwetter alle Hände voll zu tun. Auf dem Zeltplatz Stöcklewald bei Furtwangen befinden sich etliche Helfer mitten in den Vorbereitungen. Es wird gesägt und gehämmert, was das Zeug hält.
Bereits zum 16. Mal finde das AMS-Camp statt, mittlerweile seit 2016 auf dem Zeltplatz Stöcklewald, erzählt Adrian Lenk, der gemeinsam mit Greta Baessato für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Teams verantwortlich ist. Unterstützt werde das Camp dabei von der „Sozialistischen Jugend Deutschland – Die Falken Baden-Württemberg“, die auch den Zeltplatz Stöcklewald zur Verfügung stellt, und der „Kulturwerkstatt Simmersfeld“.
Von Donnerstag bis Sonntag treffen sich Menschen, die an allem interessiert seien, was die Welt gerade so bewegt, erklärt Baessato. In den früheren Camps habe der Fokus auf Feminismus und Kapitalismus-Kritik gelegen, doch nun gebe es viel mehr Themen, die in mehr als 60 Workshops und einigen Theaterstücken behandelt werden. Klimawandel, Kriege und Krisen wie die Corona-Pandemie seien nur einige wenige Aspekte, die in Kursen und Kulturvorträgen diskutiert werden.
Umrahmt werde das Ganze von einem vielfältigen Kunst- und Kulturprogramm, meint Lenk. Mit einem Kino und Konzerten unter anderem von der argentinischen Band Kumbia Queers, die auf ihrer Europa-Tour extra im Stöcklewald für einen Auftritt stoppen werde, sei für jeden was dabei, ist er sich sicher. Auch Sportbegeisterte kommen auf ihre Kosten mit den geplanten Sport-Workshops, darunter befinden sich beispielsweise Thai-Boxen, aber auch Guten-Morgen-Yoga. „Bei Letzterem würde ich mitmachen, wenn ich mir den Fuß nicht gebrochen hätte“, meint Greta Baessato lachend. Die Vorbereitungen für das Camp laufen bereits das ganze Jahr, berichtet sie. Beim Aufbau seien etwa 150 Leute dabei, meint Lenk. „Alle ehrenamtlich“, wie er betont.
Der Aufbau ist in verschiedene Gruppen organisiert, die jeweils eigene Aufgaben übernehmen. So baut die Ponyhof-AG eine komplette Tribüne auf, und neben den Workshop-Zelten entstehen auch verschiedene Bars und Kompost-Toiletten. Diese seien viel besser als Dixi-Klos, meint Baessato. Denn sie röchen nicht und seien zudem hygienischer, glaubt er.
Herz und Hirn des Camps sei das zentrale gelegene Zirkuszelt. Dort gibt es alle Infos sowie ein ausgeklügeltes Schichtsystem, bei dem alle Teilnehmer ein bis zwei Schichten übernehmen – etwa in der Küche. So wird das Organisationsteam entlastet. Auch digital ist das Camp in diesem Jahr besser aufgestellt – erstmals gibt es W-Lan auf dem Zeltplatz. „Selbst der Stöcklewald ist im 21. Jahrhundert angekommen“, kommentiert Lenk schmunzelnd.
Rund 700 Teilnehmer von null bis 70 werden ab Donnerstag zum AMS-Camp erwartet. Und damit auch die Kleinsten etwas von der Veranstaltung haben, gibt es Hüpfburg, Bällebad und eine Rollbahn, auf der Lenz selbst schon als Kind gespielt habe – in den Anfangszeiten des Camps.