Furtwangen Mehr Beinfreiheit bei der Personaleinsatzplanung und der Nutzung räumlicher Kapazitäten sowie stabile Pflegesätze bei längerfristiger Planbarkeit – das sind die Wünsche, die die Landtagsabgeordnete Martina Braun (Grüne) aus einem Gespräch mit der Leitungsebene des Alten- und Pflegeheimes St. Cyriak mitnahm. Und: Sie zeigte sich begeistert von der Idee des Heimleiters Ralf Ruchlak, die Einrichtung im Verbund mit der vorhandenen Struktur im katholischen Pfarrzentrum auf eine Nutzung im Katastrophenfall vorzubereiten, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Wahlkreisabgeordnete will nun ihre Kontakte in die Landesministerien nutzen, um herauszufinden, ob aus dem Gebäudekomplex ein Modellprojekt für den ländlichen Raum werden kann. Und vor allen Dingen, ob es finanzielle Mittel dafür gibt, denn die Schaffung einer autarken Wasser- und Stromversorgung, geschützter Datennetze und die Vorbereitung auf derartige Szenarien kostet. 200.000 Euro stehen als Minimum im Raum.

Darüber hinaus diskutierte die Runde – bestehend aus der Pflegedienstleitung Nicola Passow und Daniel Tesch sowie Birgit Wild, Rainer Lübbers und Isolde Grieshaber für den Träger – über die Probleme im Alltag einer Pflegeeinrichtung. So sei es einerseits eine Herausforderung die Fachkraftquote zu erfüllen, auf der anderen Seite herrsche kein Mangel an gut qualifizierten Pflegehelferinnen und -helfern. Auch die Vorgabe der neuen Landesheimbauverordnung ab2028, die strikt nur noch Ein-Bett-Zimmer vorsehe, habe eine Kehrseite: „Manche sind gerne zu zweit, niemand ist allein und man passt auf sich auf“, wusste Passow zu berichten. Dankbar sei man nach wie vor für Unterstützung bei der Alltagsbetreuung, denn Beschäftigungs- und Bewegungsangebote kann die Einrichtung nur in einem gewissen Umfang anbieten, so Ruchlak.

Wertvoll wäre hier die Finanzierbarkeit von Demenzbotschaftern, wie sie die Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg zusammen mit der Landesstiftung ausbildet. Als solcher hatte Andreas Farsang unlängst zwei Nachmittage gestaltet – zur Freude aller.