Furtwangen Der Bürgerbusverein wurde 2013 ins Leben gerufen und das erste Fahrzeug startete im Jahre 2014. Seither wurden über 100.000 Gäste befördert und in 32.000 Stunden 460.000 Kilometer zurückgelegt.
Derzeitiger Motor ist der Vorsitzende Rainer Siegl, der kürzlich 80 Jahre alt wurde und sich immer noch mit Herzblut aktiv einsetzt, getreu dem Motto: „Bürger fahren für Bürger“. Da wird die soziale Haltung deutlich, die dank eines gut gelaunten, kameradschaftlichen Teams bestens bei den Fahrgästen, die zumeist zwischen 70 und 80 Jahre alt sind, ankommt.
Die bisherige Bilanz kann sich sehen lassen. Sicher hat sich das Ideengeber Andreas Braun wohl kaum träumen lassen. Seit Beginn wurden 460.000 Kilometer gefahren. 40 Haltestellen werden angesteuert. 32.000 Stunden ehrenamtliche Dienste wurden geleistet. 2024 wurde der 100.000. Fahrgast begrüßt. Mittlerweile ist der dritte Bus eingesetzt; ein Allrad-Automatik Volkswagen Crafter 35. Er ist fast sechs Meter lang, verfügt über 177 PS, acht Fahrgastsitze und einen drehbaren Fahrersitz. Man ist froh, die Werkstatt am Ort zu haben.
Dass alles funktioniert, ist dem Leitungsgremium mit Rainer Siegl (Vorsitzender), Franz Sauter (Stellvertreter), Rainer Lübbers (Kassier) und Jochem Hollerbach (Schriftführer) sowie selbstredend den Fahrern zu verdanken. Vor einiger Zeit ist Petra Kirchner zum Team gestoßen, und auf den Fahrzeugwart Karl-Heinz Scherzinger, den Fahrerobmann Peter Vetter und dessen Vertreter Elmar Maier sowie auf Sonwied Fischer als Mitarbeiter der Dienstplanung und die weiteren Beisitzer Karlheinz Machill und Gerhard Dilger möchte man nicht verzichten. Teils glänzen die Beteiligten mit 100 und mehr Stunden jährlicher Fahrleistung. Rainer Siegl schaffte sogar die 300er-Marke.
Unterstützung von vielen Seiten
Froh ist man, dass der Bürgermeister, die Stadtverwaltung und der Gemeinderat hinter dem Einsatz stehen und es wird gehofft, dass ein neuer Bürgermeister ebenfalls die gute Sache vertritt. Positiv gewertet wird auch die Unterstützung durch Industrie, Handel und Gewerbe, die mit ihrer Buswerbung einen beträchtlichen Anteil der Kosten tragen helfen. Auch das Land steuert Mittel bei, Spritkosten trägt die Stadt, die ferner Garagenplätze im ehemaligen Postkraftwagenhof zur Verfügung stellt.
Das 13-köpfige Personal sollte unbedingt aufgestockt werden, daher bittet Rainer Siegl alle Frauen und Männer, die Interesse am Fahrdienst haben, sich zu melden. Das würde helfen, die enormen Einsätze auf mehrere Schultern zu übertragen. Mund-zu-Mund-Propaganda soll helfen. Tests zum Hören, Sehen und zur Reaktion sind nötig und die Kosten von rund 300 Euro für die Prüfung für den Personenbeförderungsschein werden vom Verein übernommen. Zwar ist die Tätigkeit rein ehrenamtlich, aber das Gefühl, für die Menschen am Ort etwas Gutes zu tun und entsprechender Dank der Fahrgäste kann innerlich aufbauen.
Was Siegl bedauert, ist die Tatsache, dass die Finanzbehörde den Verein nicht als gemeinnützig einstuft, da er gewinnbringend arbeite – eine typische Behördensicht, möchte man meinen. Auch die Bürokratie kritisiert er, da die Korrespondenz über Fördermittel einen ganzen Ordner füllt und man beim Zuschuss für den Bus ein ganzes Jahr warten musste.