Britta Wieschenkämper und Paul Schleer

Bis im Jahr 2025 das Zentralklinikum errichtet sein soll, gibt es für die Stadt Lörrach viel zu tun: Die Stadt muss einen Bebauungsplan erstellen und für die Verkehrsanbindung des neuen Zentralklinikums sorgen. In den Ortschaftsräten von Brombach und Hauingen gaben Britta Staub-Abt vom Fachbereich Umwelt und Klimaschutz, Klaus Dullisch (Straßen/Verkehr/Sicherheit), Robert Schäfer (Eigenbetrieb Wasser) und Daniel Ehmann vom Planungsbüro Rapp Regioplan einen Überblick über den aktuellen Sachstand der Planung.

Drei Bauabschnitte sieht die Verwaltung im Moment für die Verkehrsanbindung des Klinikgeländes vor, wie Klaus Dullisch erläuterte. Im ersten Bauabschnitt soll der Kreisverkehr östlich des Klinikgeländes gebaut werden. Von diesem aus wird dann die nach Norden verlegte L138 Richtung Hauingen führen. In östliche Richtung nach Steinen verläuft dann eine Straße parallel zur Bahntrasse. Diese Straße wird in einem zweiten Bauabschnitt angelegt. Im dritten Bauabschnitt soll dann die Anbindung an die B317 mit einem kreuzungsfreien Zugang unter der Bahnlinie gebaut werden.

Für die Verlegung der L138 erstellt das Planungsbüro Rapp derzeit die Feinplanung. Diverse Gutachten wurden im Vorfeld beauftragt, unter anderem ein Hochwassergutachten. Dies hat ergeben, dass eine größere Ausgleichsfläche für eventuelle Überflutungen des Steinenbachs angelegt werden muss. Um das Hasenloch zu entlasten, ist außerdem angedacht, eine weitere Kreuzung auf der B317 einzurichten, die dann Verkehr aufnimmt, der von der Autobahn aus Richtung Norden die Abfahrt nimmt.

Die Hauinger Ortschaftsräte sorgten sich vor allem darum, dass in ihrer Ortschaft mehr Verkehr entstehen könnte. „Wir werden das sehr genau beobachten und gegebenenfalls Maßnahmen einfordern“, betonte Ortsvorsteher Günter Schlecht. Jürgen Weltin (CDU) und Annette Bachmann-Ade (SPD) fragten, ob es nicht möglich sei, mit der Anbindung an die B317 zu beginnen, damit ein Teil des Baustellenverkehrs direkt über die Bundesstraße fließen könne.

Das sei nicht möglich, sagte Dullisch. Da bei der Anbindung verschiedener Akteure mitwirkten – unter anderem die Bahn –, sei die Planung bei diesem Bauabschnitt sehr aufwändig. „Wenn wir mit den anderen Baumaßnahmen erst anfangen, wenn dieser Teil gemacht ist, können wir sehr lange gar nichts machen“, so Dullisch. Damit die Baustelle von zwei Seiten aus angefahren werden kann, ist eine provisorische Straße von der Querspange zwischen B317 und L138 durch das Gewerbegebiet geplant. Bachmann-Ade wies auf die jetzt schon hohe Unfallgefahr an der Kreuzung auf der Querspange hin.

Günter Schlecht und Jürgen Weltin zeigten sich überrascht, dass eine so große Überflutungsfläche nötig ist. In 35 Jahren, die er in Hauingen lebe, habe er nicht erlebt, dass der Steinenbach an dieser Stelle so übers Ufer trete, meinte Weltin. Enttäuscht äußerten sich die Hauinger Räte darüber, dass der Hubschrauberlandeplatz nicht wie erhofft hinter dem Klinikum liegen wird – möglichst weit weg von der Wohnbebauung –, sondern auf dem Dach eines östlich liegenden Gebäudes. Dies sei aus Flugsicherheitsgründen nicht anders möglich.

Während die Sitzung in Hauingen gut besucht war, blieb man im Ortschaftsrat Brombach unter sich. Doch auch hier sorgte man sich um eine stärkere Verkehrsbelastung. Ortsvorsteherin Silke Herzog sagte, man habe heute schon einen sehr starken Durchgangsverkehr, der sich mit dem neuen Kreisklinikum sicher noch verstärken werde. Viele nutzten heute schon die Ortsdurchfahrt Brombach als Schleichweg durchs Wiesental. Hier müsse für die Sicherheit der Brombacher Bürgerinnen und Bürger gesorgt werden. In der Diskussion waren sich die Fachleute einig, dass der Gesamtverkehr durch das neue Kreisklinikum in Brombach zunehmen werde.

Den Brombachern war sehr wichtig, dass die bestehende Gewerbestraße im Entenbad über den neuen Kreisverkehrsplatz eine provisorische Anbindung zur bestehenden Landstraße L138 enthält. Robert Schäfer berichtete von der hydraulischen Untersuchung, nach der das Gebiet vor Überflutung geschützt werden soll. Eine große Überflutungsfläche werde durch Änderung der Wasserspiegellagen neu geschaffen, was auch die Brombacher Gemarkung tangiere. Dafür werde eine neue Retentionsausgleichsfläche geschaffen, die von der Bundesstraße B317 her eine Baustraße erhalte.

Dringend wird von den Brombacher Ortschaftsräten der neue S-Bahnhof Kreisklinikum gefordert, der unbedingt bis zur Inbetriebnahme des neuen Kreiskrankenhauses fertiggestellt sein müsse.