Große Zahlenwerke hatte der Gemeinderat Murg in seiner jüngsten Sitzung zu bewältigen – legte doch Kämmerin Nicole Kammerer mit der Feststellung des Jahresabschlusses der Kommune für das Jahr 2023 sowie entsprechenden Berichten für die Eigenbetriebe Wohnungsbau und der Gemeindewerke eine detaillierte Berichterstattung vor.
Pro Einwohner hat Murg Schulden in der Höhe von 1000 Euro
Für das Haushaltsjahr 2023 der Gemeinde konnte Kammerer dem Gremium eine gute Nachricht vorweg verkünden: Nicht nur seien in diesem Jahr keine weiteren Kreditaufnahmen notwendig gewesen, sondern „das ordentliche Ergebnis schließt um rund 133.000 Euro besser ab als ursprünglich vorgesehen.“ Ursprünglich sei mit einem Defizit in der Höhe von 242.000 Euro gerechnet worden, das tatsächliche Defizit betrage jedoch lediglich rund 110.000 Euro. Hintergrund dieser Entwicklung seien Verschiebungen bei den Erträgen und Aufwendungen der Gemeinde.
In der Ergebnisrechnung stünden den Erträgen für 2023 in der Höhe von 19,1 Millionen Euro geringfügig niedrige Aufwendungen in der Höhe von 19,2 Millionen Euro gegenüber. Von zentraler Bedeutung bei der Vermögensrechnung zum Jahresende 2023 sei ein Schuldenstand von 6,75 Millionen Euro. „Murg hat also rund 1000 Euro Schulden pro Einwohner“, erklärte die Kämmererin zu dieser Zahl.
So steht es bei Grundstücken und Gebäuden
Zur Feststellung des Jahresabschlusses des Eigenbetriebes Wohnungsbau für das Jahr 2023 verwies Kammerer zunächst auf die Unterscheidung in die Betriebszweige der Flüchtlings- und Obdachlosenunterkünfte sowie der Wohnungs- und Geschäftsgebäude. Bei einer Bilanzsumme von 4,9 Millionen Euro gelte es hier auf der Seite der Erträge den Betrag von 576.000 Euro festzuhalten, die notwendigen Aufwendungen seien hingegen mit 735.000 Euro zu verzeichnen. Zum Ende des Wirtschaftsjahres 2023 ist somit ein Fehlbetrag von knapp 160.000 Euro festzustellen.
Fernwärme mit Gewinn
Bezüglich des Jahresabschlusses der Gemeindewerke Murg hob Kammerer ausdrücklich die Erfolgsrechnung für die Fernwärmeversorgung hervor, sei hier doch ein Gewinn von 54.000 Euro zu verzeichnen.
Für die drei Betriebszweige Fernwärmeversorgung, Wasserversorgung sowie Breitbandversorgung galt es für Kammerer bei einer Bilanzsumme von knapp 6,6 Millionen Euro, auf einen Verlust in der Höhe von 76.000 Euro zu verweisen. Wesentlicher Verlustträger sei hier die Breitbandversorgung, für welche ein Minus von 178.000 Euro zu konstatieren sei. „Die Breitbandversorgung bereitet uns Sorgen, auch wenn diese Betriebssparte noch im Aufbau ist“, erklärte Kammerer zu dieser Zahl.
Über die Berichte zum Jahr 2023 hinaus stellte der Gemeinderat auch die Zahlen für den Wirtschaftsplan 2025 des Eigenbetriebs Wohnungsbau fest. Für das laufende Jahr rechnet die Leiterin des Rechnungsamtes Murg hier mit einem Fehlbetrag von 206.000 Euro. Den vorgelegten Zahlenwerken stimmte der Gemeinderat jeweils einstimmig zu.