Mit etwas Wetterglück kann es schon bald wieder von der Fähribrücke längs des Murgbachs und dann über die Treppe hinauf in die Kirchstraße gehen. Der Gemeinderat vergab in seiner Sitzung am Montagabend die Arbeiten für die Sanierung der Stahltreppe. Zum Zug kam die Firma Crestageo AG aus der Schweiz. Die Firma aus Chur hatte mit einer Kostensumme von 74.500 Euro das günstigste Angebot abgegeben und will noch im November mit den Arbeiten beginne. Passt dann das Wetter, könnten die Arbeiten innerhalb von drei Wochen abgeschlossen werden.

Das Bild aus dem Jahr 2019 zeigt, dass durch Bodenerosion im Steilhang der Treppe die Fundamente frei liegen und die Standsicherheit der ...
Das Bild aus dem Jahr 2019 zeigt, dass durch Bodenerosion im Steilhang der Treppe die Fundamente frei liegen und die Standsicherheit der Treppe gefährden. | Bild: Gemeinde Murg

Eine Schweizer Firma bringt Murgtaltreppe wieder auf Vordermann

Warum eine Firma aus der Schweiz? Das Ingenieurbüro Tillig aus Dogern, die das Sanierungsprojekt betreut, kennt die Schweizer Firma aus der Zusammenarbeit bei der „Laufenburger Acht“ und kann von „sehr guten Erfahrungen“ berichten. Im Übrigen musste das Projekt auch nicht ausgeschrieben werden. Nach Abklärung der Fakten mit dem dem Kommunalamt und der Förderstelle konnte die Treppensanierung „freihändig“ vergeben werden. Die Gemeindeverwaltung holte daraufhin zwei Vergleichsangebote ein.

Die Förderung macht Sanierung möglich

Dass die Treppe überhaupt saniert wird, hat vor allem damit zu tun, dass Fördergelder fließen. Die Gemeinde Murg erhält einen Zuschuss von 60 Prozent, sodass die Gemeindekasse nur noch mit rund 31.000 Euro belastet wird. Möglich wurde diese Bezuschussung dadurch, dass die Treppe in das Projekt Premiumwanderweg „Murgtalpfad“ eingebunden wurde. Federführend bei diesem Gesamtkonzept ist die Gemeinde Herrischried. Fördergeber ist der Naturpark Südschwarzwald.

Die Treppe von der Kirchstraße hinunter ins Murgtal war 2019 ursprünglich wegen des Baus des Kindergartens In der Mühle gesperrt worden ...
Die Treppe von der Kirchstraße hinunter ins Murgtal war 2019 ursprünglich wegen des Baus des Kindergartens In der Mühle gesperrt worden und blieb dann geschlossen, weil die Standsicherheit der 15 Jahre alten Fundamente nicht mehr gewährleistet war. | Bild: Chymo, Brigitte

Die Sanierung der Murgtaltreppe wurde erst einmal abgelehnt

Noch 2019 hatte der Gemeinderat mit einem „Nicht notwendig“ und einer Stimme Mehrheit die Sanierung nach heftiger Diskussion abgelehnt. Seinerzeit waren die Sanierungskosten mit knapp über 100.000 Euro veranschlagt worden, was dem Gemeinderat zu teuer. Bürger forderten damals den Erhalt der Treppe als Alternative zu der teilweise engen und daher für Fußgänger gefährlichen Verkehrssituation in der Kirchstraße. Im Juli diesen Jahres kam dann die Kehrtwende, und der Gemeinderat brachte die Sanierung auf den Weg. Die Treppenanlage war schon 2001 im Zuge der Realisierung des Murgtalpfades mit Fördergeldern gebaut worden. Seit 2019 schien dann die Standsicherheit gefährdet, und die Treppe wurde gesperrt.

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