Wer in den nächsten vier Wochen auf der Bundesstraße 27 von Villingen-Schwenningen kommend in Richtung Schweiz unterwegs ist, muss sich auf eine mehrere Kilometer lange Umleitungsstrecke einstellen. Grund für die Extrastrecke ist eine unscheinbare Baustelle zwischen zwei Brücken, nur knapp 200 Meter lang.

Doch die Auswirkungen, die diese Straßenbaumaßnahme des Regierungspräsidiums Freiburg für Autofahrer mit sich bringt, sind beachtlich. Vier Wochen lang soll der Bereich in Richtung Süden für den Verkehr gesperrt sein. Autofahrer in Gegenrichtung haben mehr Glück, sie kommen während der gesamten Bauphase einspurig durch die Baustelle.

Nicht so die Autofahrer in Richtung Süden. Der Verkehr wird nach der Lärmschutzwand auf die B31 abgeleitet. Die Umleitungsstrecke führt dann weiter in Richtung Pfohren bis zur Abzweigung Kompostanlage und von dort nahezu parallel wieder rund zwei Kilometer zurück in Richtung Hüfingen, wo es über die Auffahrt wieder auf die B27 geht.

Das sind rund vier Kilometer Extraweg und eine Abbiegespur auf die viel befahrene B31, an der man mitunter einige Minuten warten muss, bis man gefahrlos eine Lücke im Gegenverkehr erwischt, um auf die Straße einzubiegen, selbst ohne Umleitungsverkehr. Wie soll das an diesem Nadelöhr funktionieren?
Intelligente Ampelschaltung
Mit einer intelligenten Ampelsteuerung auf der B31, erklärt Projektleiter Volker Hirt vom Regierungspräsidium Freiburg die Pläne. Und die funktioniert so. Über eine Videokamera wird gemessen, wie weit sich der Umleitungsverkehr an der Abzweigung zur B31 in Richtung B27 zurückstaut.
Ab einem bestimmten Punkt werde die Ampel ausgelöst und der Verkehr auf der B31 vorübergehend gestoppt, sodass wartende Fahrzeuge an der Kreuzung sicher auf die B31 einbiegen können und der Rückstau sich auflösen kann.

Warum die Baustelle jetzt sinnvoll ist
Aber warum ist diese Baustelle überhaupt nötig, wo doch die beiden Brücken erst frisch saniert wurden – einmal die B27-Brücke über die B31, die vor zwei Jahren saniert wurde, und wenige Meter weiter die Brücke über die K5753 in Richtung Kompostanlage, die kurz vor der Fertigstellung steht.
Bei Probebohrungen sei festgestellt worden, dass der Belag zwischen den sanierten Brücken ebenfalls sanierungsbedürftig sei, so Volker Hirt.

Das wird auch an der Fahrbahnoberfläche sichtbar. Mehrere Risse durchziehen den Asphalt zwischen den beiden Brücken. Einige Stellen wurden bereits geflickt, andere sind noch unberührt.
Es sei von Vorteil, die Fahrbahnsanierung der Brückensanierung gleich anzuschließen. Die Baustelle sei eingerichtet, die Maschinen seien vor Ort und die Baufirma habe Zeit, nennt Volker Hirt die Vorteile.
Kosten und Umleitungsstart
Dann müsse man nicht in ein, zwei Jahren erneut eine Baustelle an selber Stelle aufmachen. „Maximal vier Wochen“, so schätzt der Projektleiter, dann soll alles fertig sein. Etwas mehr als 100.000 Euro soll die Maßnahme kosten.
Und wann geht es los? In einer ersten Meldung war nämlich von Montag, 21. Oktober, die Rede. An diesem Tag war aber noch alles wie zuvor. „Entweder am Dienstagabend oder am Mittwochmorgen“, so Volker Hirt. Denn am Mittwochmorgen, 23. Oktober, soll bereits der marode Fahrbahnbelag abgefräst werden.