Wer in den nächsten vier Wochen auf der Bundesstraße 27 von Villingen-Schwenningen kommend in Richtung Schweiz unterwegs ist, muss sich auf eine mehrere Kilometer lange Umleitungsstrecke einstellen. Grund für die Extrastrecke ist eine unscheinbare Baustelle zwischen zwei Brücken, nur knapp 200 Meter lang.

Bauunternehmer Martin Hohensee (links) und Projektleiter Volker Hirt treffen sich auf der B 27-Brücke über die K5753, wo derzeit die ...
Bauunternehmer Martin Hohensee (links) und Projektleiter Volker Hirt treffen sich auf der B 27-Brücke über die K5753, wo derzeit die letzten Arbeiten der Brückensanierung laufen. Ab Mittwoch wird dann der Straßenbelag zwischen dieser Brücke und der Brücke über die B 31 erneuert. | Bild: Fröhlich, Jens

Doch die Auswirkungen, die diese Straßenbaumaßnahme des Regierungspräsidiums Freiburg für Autofahrer mit sich bringt, sind beachtlich. Vier Wochen lang soll der Bereich in Richtung Süden für den Verkehr gesperrt sein. Autofahrer in Gegenrichtung haben mehr Glück, sie kommen während der gesamten Bauphase einspurig durch die Baustelle.

Autofahrer auf der B 27 in Richtung Schweiz werden kurz nach der Lärmschutzwand im Hintergrund auf die B 31 umgeleitet. Rund 200 Meter ...
Autofahrer auf der B 27 in Richtung Schweiz werden kurz nach der Lärmschutzwand im Hintergrund auf die B 31 umgeleitet. Rund 200 Meter Luftlinie weiter kehrt der Verkehr zurück auf die B 27 (nicht im Bild). Am Montag fließt der Verkehr noch in beiden Richtungen an der Brückenbaustelle vorbei. | Bild: Fröhlich, Jens

Nicht so die Autofahrer in Richtung Süden. Der Verkehr wird nach der Lärmschutzwand auf die B31 abgeleitet. Die Umleitungsstrecke führt dann weiter in Richtung Pfohren bis zur Abzweigung Kompostanlage und von dort nahezu parallel wieder rund zwei Kilometer zurück in Richtung Hüfingen, wo es über die Auffahrt wieder auf die B27 geht.

Hier kommt Umleitungsverkehr zurück nach Hüfingen. An der Kreuzung links geht es zurück auf die B 27.
Hier kommt Umleitungsverkehr zurück nach Hüfingen. An der Kreuzung links geht es zurück auf die B 27. | Bild: Fröhlich, Jens

Das sind rund vier Kilometer Extraweg und eine Abbiegespur auf die viel befahrene B31, an der man mitunter einige Minuten warten muss, bis man gefahrlos eine Lücke im Gegenverkehr erwischt, um auf die Straße einzubiegen, selbst ohne Umleitungsverkehr. Wie soll das an diesem Nadelöhr funktionieren?

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Intelligente Ampelschaltung

Mit einer intelligenten Ampelsteuerung auf der B31, erklärt Projektleiter Volker Hirt vom Regierungspräsidium Freiburg die Pläne. Und die funktioniert so. Über eine Videokamera wird gemessen, wie weit sich der Umleitungsverkehr an der Abzweigung zur B31 in Richtung B27 zurückstaut.

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Ab einem bestimmten Punkt werde die Ampel ausgelöst und der Verkehr auf der B31 vorübergehend gestoppt, sodass wartende Fahrzeuge an der Kreuzung sicher auf die B31 einbiegen können und der Rückstau sich auflösen kann.

Das Nadelöhr der Umleitungsstrecke: Fahrzeuge werden von hinten von der B 27 abgeleitet und dann nach rechts auf die B 31 gelenkt. Eine ...
Das Nadelöhr der Umleitungsstrecke: Fahrzeuge werden von hinten von der B 27 abgeleitet und dann nach rechts auf die B 31 gelenkt. Eine intelligente Ampelschaltung soll hier ab Mittwoch den Verkehr regeln. | Bild: Fröhlich, Jens

Warum die Baustelle jetzt sinnvoll ist

Aber warum ist diese Baustelle überhaupt nötig, wo doch die beiden Brücken erst frisch saniert wurden – einmal die B27-Brücke über die B31, die vor zwei Jahren saniert wurde, und wenige Meter weiter die Brücke über die K5753 in Richtung Kompostanlage, die kurz vor der Fertigstellung steht.

Bei Probebohrungen sei festgestellt worden, dass der Belag zwischen den sanierten Brücken ebenfalls sanierungsbedürftig sei, so Volker Hirt.

Mehrere Kernbohrungen haben ergeben, dass der Fahrbahnbelag zwischen den beiden sanierten B 27-Brücken bei Hüfingen erneuert werden sollte.
Mehrere Kernbohrungen haben ergeben, dass der Fahrbahnbelag zwischen den beiden sanierten B 27-Brücken bei Hüfingen erneuert werden sollte. | Bild: Fröhlich, Jens

Das wird auch an der Fahrbahnoberfläche sichtbar. Mehrere Risse durchziehen den Asphalt zwischen den beiden Brücken. Einige Stellen wurden bereits geflickt, andere sind noch unberührt.

Es sei von Vorteil, die Fahrbahnsanierung der Brückensanierung gleich anzuschließen. Die Baustelle sei eingerichtet, die Maschinen seien vor Ort und die Baufirma habe Zeit, nennt Volker Hirt die Vorteile.

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Kosten und Umleitungsstart

Dann müsse man nicht in ein, zwei Jahren erneut eine Baustelle an selber Stelle aufmachen. „Maximal vier Wochen“, so schätzt der Projektleiter, dann soll alles fertig sein. Etwas mehr als 100.000 Euro soll die Maßnahme kosten.

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Und wann geht es los? In einer ersten Meldung war nämlich von Montag, 21. Oktober, die Rede. An diesem Tag war aber noch alles wie zuvor. „Entweder am Dienstagabend oder am Mittwochmorgen“, so Volker Hirt. Denn am Mittwochmorgen, 23. Oktober, soll bereits der marode Fahrbahnbelag abgefräst werden.