Die alte Murgtalstraße von Hottingen nach Murg ist aufgrund eines Erdrutsches gesperrt. Somit kann der Murgtalpfad, der von der Quelle der Murg in Lochhäuser bis zur Mündung in den Rhein in Murg verläuft, nicht durchgehend begangen werden. Vergangenen Dienstag war ein durch Schneebruch entwurzelter Baum entfernt worden. Als der ausführende Forstunternehmer am Mittwoch dann erneut zur Einsatzstelle kam, war der unbefestigte Weg dort auf einer Länge von circa fünf Metern abgerutscht. Die Lage des Weges ist steil, er liegt circa sechs Meter oberhalb der Murg. Die Wegflanke wird durch altes Mauerwerk gestützt.

Die Entwurzelung des Baumes habe vermutlich dazu geführt, dass der Straßenrand instabil wurde, teilte Murgs Bürgermeister Adrian Schmidle mit. Aktuell sei ein Ingenieurbüro mit der Beurteilung der Lage beauftragt. Da die Stabilität des Restweges aktuell nicht beurteilbar sei, sei der entsprechende Wegabschnitt zwischen zwei Felstunneln komplett gesperrt worden, dort herrsche Lebensgefahr, so Schmidle weiter. Die Schadstelle befindet sich südlich vom Tunnel Elendslöchle, direkt unterhalb der Straße Wieladingen, die im Nordosten der gleichnamigen Ortslage an das Murgtal führt.

Die alte Murgtalstraße wurde zudem weiträumig um die Schadstelle für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Adrian Schmidle sagt dazu: „Ausdrücklich hiervon ausgenommen sind die Forstunternehmer sowie die anliegenden Privatwaldbesitzer. Die Nutzung des Murgtales durch Fußgänger ist möglich, mit Ausnahme der direkten Schadstelle. Und natürlich wie immer auf eigenes Risiko. Es gibt noch viel Schadholz im Murgtal aufzuarbeiten und nicht alle Bäume stehen sicher.“

Auf die Nachfrage, wann der Schaden am Weg behoben sei, äußerte Schmidle Bedenken, dass dies noch 2021 fertigstellt werden könne. „Es handelt sich um FFH-Gebiet, da muss die untere Wasserbehörde mit ins Boot geholt werden und zudem verhindert die Lage zwischen den zwei Felstunneln den Einsatz schweren Geräts“, begründet Schmidle seine Prognose. Für konkrete Zeitpläne müsse der Bericht des Ingenieurbüros abgewartet werden.
Heidi Behringer aus Hänner, die das Murgtal mit ihren Kutschfahrten für Touristen erschließt, muss diese Route nun auslassen. „Wir fahren regelmäßig Routen durch den Hotzenwald, aber das Murgtal ist die beliebteste Strecke. Es kommen Menschen von weit her, um dieses einmalige Stück Natur zu sehen.“ Heidi Behringer hofft, dass sich die Geschichte mit dem seit fast sechs Jahren gesperrten Albtal nicht im Murgtal wiederholt und eine lange Sperrung droht.
Auch für Gastronomie und Pensionsbetriebe im Hotzenwald ist der Murgtalpfad ein wichtiger Faktor, ein Sahnestück, das bundesweit Touristen anzieht. Wie unter anderem ein Gästebuch beweist, dass ein Mädchen in Herrischried ausgelegt hatte.
Kontakt: Zuständig für die Sanierung ist die Gemeinde Murg. Für Fragen steht Karl-Heinz Peter unter der Telefonnummer 07763/92 18 30 zur Verfügung.