Für alte und kranke Menschen ist das Coronavirus besonders gefährlich. Um die Infektionsgefahr einzudämmen, hat die Gemeinde Grenzach-Wyhlen am Freitagnachmittag entschieden, bis auf weiteres jegliche Besuche in den Pflegeheimen Emilienpark und Himmelspforte zu untersagen. Im städtischen Bürgerheim gilt dies zwar noch nicht – aber es gibt strenge Vorschriften.
Der Krisenstab der Gemeinde hat das Besuchsverbot am Freitagvormittag erlassen, die Gemeinde ist als Ortspolizeibehörde dazu befugt. Grund für den Schritt sei, so Bürgermeister Tobias Benz in einer Mitteilung, „dass die Landesregierung bis jetzt nicht in der Lage war, eine umfassende Verordnung zum Schutz der Alten- und Pflegeheime angesichts des Anstiegs der Corona-Fallzahlen zu erlassen“. Von Freitag bis auf unbestimmte Zeit ist somit sämtlicher Besucherverkehr in der Himmelspforte und im Emilienpark untersagt. Ausnahmen hiervon seien in begründeten Fällen mit den jeweiligen Einrichtungsleitungen abzustimmen.
Zum Schutz vor Infektion
„Mit dieser Maßnahme möchten wir unsere pflegebedürftigen Mitbürger vor einer Infektion mit dem Corona-Virus schützen, da sie zur Hochrisikogruppe gehören, bei der die Gefahr lebensbedrohlicher Komplikationen im Fall einer Infektion sehr groß ist“, so Tobias Benz. Die Gemeinde sehe akuten Handlungsbedarf. Man müsse besonnen bleiben und dort handeln, wo es erforderlich ist, um die Pandemie zu verlangsamen. „Blinder Aktionismus bringt dagegen nichts, sondern schürt nur Panik“, so Benz weiter. Die Heimleiterin des Emilienparks, Liliane Ober, erklärte auf Nachfrage, dass die Einrichtung das Verbot sofort umgesetzt habe. „Unseren Bewohnerinnen und Bewohnern, sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geht es allen gut“, betont sie. Es sei eine reine Vorsichtsmaßnahme, die von der Gemeinde ergriffen wurde, um unser Klientel vor unnötigem Risiko zu schützen.
Tagesablauf geht weiter
Der allgemeine Alltag und Tagesablauf im Pflegeheim werde indes wie gehabt weitergehen. „Leider ohne Besuche für die Bewohnerinnen und Bewohner, welche diese mit Sicherheit sehr vermissen werden“, so Ober weiter. Alle hofften, dass das Besuchsverbot nicht unendlich lange verhängt werden muss. Im städtischen Bürgerheim wurde ein generelles Verbot bislang nicht ausgesprochen, wie Betriebsleiterin Irene Sorg erklärt. Es gebe keinen begründeten Corona-Fall, weder bei den Bewohnern noch bei den Mitarbeitern. Die Vorgaben, wer zu Besuch kommen dürfe, seien jedoch klar: „Besucher, die Grippesymptome vorweisen, bitten wir, zu Hause zu bleiben und auf einen Besuch zu verzichten. Wir informieren die Angehörigen und Mitarbeiter über angepasstes entsprechendes und vorbeugendes Verhalten, um sich selbst und ihre Umgebung zu schützen“, so Sorg. Gruppenveranstaltungen gebe es derzeit im Haus nicht.