Die Mitglieder des Ortschaftsrats Herten wünschen sich für den Jugendkeller Morgenrot höhere Besucherzahlen, vor allem von Jugendlichen aus dem Ort. Bei einer Besichtigung zeigten sich die Gremiumsmitglieder vor der jüngsten Sitzung überrascht und erfreut über das Ambiente, stellten aber auch Fragen, wie man mehr Jugendliche für den „Keller“ begeistern kann.
Rede und Antwort standen beim Besuch im Morgenrot die Vertreter des SAK, der seit dem Jahr 2016 für die Betreuung im Jugendkeller zuständig ist. Zuvor erklärte der Leiter des Jugendreferats der Stadt, Andreas Kramer, dass man zunächst den Jugendkeller mit einem Kostenaufwand von mehr als 30 000 Euro aufgepäppelt habe. Dirk Eckenfels vom SAK sagte, dass man den Billardtisch neu bezogen, eine neue Theke angeschafft und auch Umstellungen vorgenommen habe. Dies habe auch dazu geführt, dass man nun einen Nebenraum „zum Abhängen“ und als Rückzugsort zur Verfügung habe.
Auf die Frage, wie viele Jugendliche durchschnittlich den Jugendkeller besuchen, erklärten die SAK-Verantwortlichen, dass man von etwa sieben Jugendlichen ausgehe müsse. Die SAK-Vertreter verwiesen darauf, dass es noch Angebote in Grenzach, im Tutti-Kiesi-Areal und auch in Karsau gebe, wo sich Jugendliche treffen. Für Herten will man nun weitere Kontakte zu Vereinen und den Schulen knüpfen, um das „Morgenrot“ bekannter zu machen. Darüber hinaus will man durch Filmabende, Billard,-und Darts-Turniere sowie weitere Aktivitäten versuchen, mehr Jugendliche für einen Besuch zu begeistern. Die wenigen Jugendlichen, die beim Besuch des Ortschaftsrats dabei waren, zeigten sich beeindruckt vom Ambiente und von den Spielmöglichkeiten im Jugendkeller. Einige von ihnen kamen sogar mit dem Fahrrad von Karsau und Rheinfelden.
Im Mittelpunkt der Diskussion zwischen den Ortschaftsräten und den SAK-Vertretern standen Fragen und Erklärungsversuche, warum so wenig Jugend das Angebot nutzen und warum aus Herten und Degerfelden nur wenige ins „Morgenrot“ kommen. Eric Bintz vom SAK ging auf sich verändernde Cliquenprofile ein, sprach davon, dass Jugendliche sich heute viel flexibler verhalten in der Frage, wo sie hingehen. Er verwies auch auf negative Begleiterscheinungen wie Beschwerden durch Nachbarn als Erfahrung, sollte man wie vom einen oder anderen Ortschaftsrat gewünscht, 25 bis 30 Jugendliche im Keller betreuen. Da helfe auch nicht unbedingt mehr Geld für mehr SAK-Betreuer, wie vorgeschlagen wurde.
Andreas Kramer vom Jugendreferat und ebenso die Betreuer des SAK setzen daher auch weiterhin auf eine Kultur der Toleranz und der gegenseitigen Akzeptanz im Jugendkeller „Morgenrot“, sodass sich auch verschiedene Cliquen von Jugendlichen gleichzeitig dort wohlfühlen. Ortschaftsrätin Sandra Bieniek (FW) schlug vor, im „Morgenrot“ doch einfach einmal eine Fete zu veranstalten, so etwas würde doch in Herten und Umgebung fehlen.
Ob es soweit kommt, bleibt abzuwarten, denn entgegen den turbulenten Zeiten, in denen Negativschlagzeilen das Geschehen im Jugendkeller „Morgenrot“ bestimmten, ist man heute froh, dass es seit einiger Zeit dort sehr ruhig geworden ist.
Wie es weitergeht
Der Ortschaftsrat will sich nun gegen Ende dieses Jahres noch einmal ein Bild vom Jugendkeller Morgenrot machen. Er will vor allem die tatsächlichen Besucherzahlen bis dahin beurteilen.