Mit den Kiwanis hat sich Ende 2018 erstmals in Rheinfelden ein Service-Club gegründet, der sich ehrenamtlich für das Wohl von Kindern und Jugendlichen einsetzt. Als langjähriges Mitglied im Kiwanis-Club Lörrach steht Bürgermeisterin Diana Stöcker den derzeit elf Mitgliedern als Patin zur Seite. Die Gründungsmitglieder hoffen nun auf weitere Verstärkung, um die Projekte, die sie derzeit ausarbeiten, voller Tatkraft umsetzen zu können.
Weltweit zweitgrößte Organisation
Der Kiwanis-Club ist nach Unicef die weltweit zweitgrößte Organisation, die sich in etwa 80 Ländern für Kinder und Jugendliche einsetzt. In Deutschland hat sie etwa 3000 Mitglieder. Mit Clubs in Lörrach und dem Wiesental sind die Kiwanis im Landkreis Lörrach relativ stark vertreten. In Weil am Rhein ist mit dem Lions-Club eine ähnlich aufgebaute Organisation aktiv. „In Rheinfelden gab es so etwas bisher aber nicht“, sagt Diana Stöcker.
Einer muss die Sache in die Hand nehmen
Sie selbst ist seit 2003 Mitglied bei den Kiwanis Lörrach. Nachdem sie 2015 aus dem Führungsstab der Stadt Lörrach nach Rheinfelden gewechselt war, habe der Lörracher Club versucht, die Kiwanis auch in Rheinfelden aufzubauen. Zwar sei Interesse da gewesen, es habe aber jemand gefehlt, der die Sache aktiv in die Hand genommen hat.
Der Macher: Alexander Keil stimmt sofort zu
Ein solcher „Macher“ kam Ende 2017 mit Alexander Keil in die Stadt. Der Jugend- und Heimerzieher übernahm die Leitung des Kulturparks Tutti Kiesi und habe sofort zugestimmt, als Stöcker ihn auf das Thema ansprach. Beide nutzen ihre Netzwerke, um weitere Mitglieder zu werben. Bald hatten sich zehn Gleichgesinnte gefunden, die am 12. Dezember 2018 offiziell den Kiwanis-Club Rheinfelden gründeten. „Das war keine große Sache, eher eine formale“, erläutert Keil. In Zusammenarbeit mit dem Kiwanis-Club Deutschland unterzeichneten die Mitglieder die Gründungspapiere und wählten Keil zum Vorsitzenden (Präsident genannt). Mittlerweile ist ein elftes Mitglied dazugestoßen. Stöcker steht dem Club als Patin zur Seite, genauso wie der Kiwanis Club Rheinfelden/Schweiz.
Der erste Einsatz bringt schon mal 650 Euro
Ihren ersten Einsatz hatten die Kiwanis bereits im Sommer 2018 bei den Dome-Festspielen. Mit dem Verkauf von Getränken nahmen sie damals etwa 650 Euro ein. Diese liegen erst einmal in der Vereinskasse, bis konkrete Projekte ausgearbeitet sind. „Im Prinzip gibt es zwei Möglichkeiten für uns, zu helfen“, erläutert Mitglied Andreas Bödeker. „Wir können Geld erwirtschaften und weitergeben oder unsere Zeit und unser soziales Engagement zur Verfügung stellen.“ Für die Zukunft seien schon weitere Projekte in Rheinfelden geplant, Details möchten Keil und seine Mitstreiter aber nicht nennen.
Schnittstellen nutzen und breit aufstellen
Der Kiwanis-Club beschreibt sich selbst als Organisation von Freiwilligen „aus allen Berufen und Bevölkerungsgruppen, die sich überparteilich und über Konfessionen hinweg einsetzen“. Auch in Rheinfelden bringen sich Menschen aus unterschiedlichen Bereichen ein, etwa von Gewerbe- und Musikschule, Jugendreferat, Stadt, Tafel, Spielhaus, Gambrinus, Medizin und Wirtschaft. Diese Schnittstellen möchten die Mitglieder nutzen, um sich möglichst breit aufzustellen, ganz im Sinne des Vereinsnamens: Dieser kommt aus dem Indianischen und bedeutet so viel wie „wir teilen unsere Talente“ oder „Freude am Aktivsein“.
Bis in zwei Jahren müssen es 15 Mitglieder sein
Für die nahe Zukunft wünschen sich die Rheinfelder Kiwanis vor allem eins: Weitere Gleichgesinnte zu finden. Mitglied Andreas Bödeker fasst zusammen, was sie mitbringen sollten: „Ein soziales Herz, insbesondere für Kinder und Jugendliche, und den Wunsch, sich zu engagieren.“ Wichtig sei, dass die Chemie untereinander stimme und sich jeder aktiv einbringe. „Wir wollen keine Trittbrettfahrer“, so Bödeker. Und der Club ist auch formal auf weitere Mitstreiter angewiesen: Um weiterhin bestehen zu dürfen, muss er nach zwei Jahren mindestens 15 Mitglieder zählen, so die Regeln bei den Kiwanis. „Wir sind aber sicher, dass wir das erreichen werden“, ist Diana Stöcker überzeugt.
Zum Verein
Die Mitglieder des Kiwanis-Clubs Rheinfelden: Alexander Keil (Präsident), Andreas Bödeker (stellvertretender Präsident), Elif Ünal (Sekretärin), Jürgen Maulbetsch (Schatzmeister), Monika Bödeker, Elke Streit, Gökhan Ünal, Bernward Braun, Reinhard Börner, Andreas Kramer, Udo Müller. Bürgermeisterin Diana Stöcker ist Patin. Wer Interesse am Club hat, kann sich bei Alexander Keil per E-Mail (a.keil-kiwanis@gmx.de) melden.