Die Corona-Krise hat auch die Recyclinghöfe des Landkreises erreicht. Nachdem das Landratsamt zunächst verfügt hatte, dass nur noch vier bis fünf Fahrzeuge die Höfe gleichzeitig anfahren dürfen, gab es am Samstag lange Wartezeiten. Am Montag kam dann die Entscheidung, dass die Annahmestellen ganz geschlossen werden.
Besonders angespannt war die Situation am Freitag und Samstag auf den Recyclinghöfen in Rheinfelden und Herten. In Rheinfelden bildeten sich lange Staus auf der Werderstraße in Richtung Warmbach, während in Herten die Staus bis an die Bundesstraße zurückreichten.
Die Besucher reagierten meist mit Verständnis für die Maßnahmen, aber es gab auch Unmut über die Situation. Auf dem Recyclinghof in Herten wurde vor allem bemängelt, dass der eigentliche Entsorgungsbereich auch beim Zulassen von nur vier Fahrzeugen nahezu menschenleer war.
Zwischen Verständnis und Kritik
In Herten könnte man durchaus mehr Fahrzeuge zulassen, ohne dass man zu nahe an Mitmenschen herankomme oder ein etwaiges Infektionsrisiko erhöhe, so die Meinung vieler Besucher. Sie wünschten sich eine differenziertere Problemlösung, individuell für jeden Recyclinghof des Landkreises. Derweil machten sich auch Gerüchte breit. Einige der Mitarbeiter spekulierten bereits, dass aufgrund der Corona-Krise auch die Recyclinghöfe alsbald ganz geschlossen werden könnten – und genau das bestätigte sich dann am Montag.
Wie die Pressesprecherin der Abfallwirtschaft, Anna Sebastian, mitteilte, hätten die Erfahrungen der letzten Tage gezeigt, „dass diese kundenintensiven Bereiche nicht unter Aufrechterhaltung der Sicherheitsmaßnahmen betrieben werden können. Aus diesem Grund und wegen der vom Land verordneten Kontaktsperre werden ab sofort die meisten Einrichtungen und Sammlungen der Abfallwirtschaft bis auf Weiteres geschlossen beziehungsweise eingestellt“.
Auch die Kompostanlage Lützelschwab ist vom heutigen Dienstag an nur noch für Gewerbetreibende und öffentliche Einrichtungen zugänglich.