Ingrid Böhm

Am Ende des Prozesses wird ein fast neues Bürgerheim da stehen. Das war am Anfang so nicht geplant, hat sich aber im Laufe einer mehrjährigen Denkphase mit einem Projektsteuerer als die wirtschaftlichste Lösung herauskristallisiert. Bis Ende 2024 soll das kommunale Pflegeheim mit einer Investition von 15,8 Millionen Euro fit für die Zukunft sein und Platz für 135 Bewohner in Einzelzimmern bieten. Dem Gemeinderat empfiehlt die Verwaltung am Donnerstag, die neue Variante drei zu beschließen.

Die Vorzugsvariante

Der große Unterschied zu allen bisher diskutierten Planungen mit einzelnen Ersatzgebäuden in der mehrere Hausteile aus unterschiedlichen Bauzeiten umfassenden Anlage besteht darin, dass sich der neue Architektenentwurf von den teuren und nicht finanzierbaren Sanierungen im Bestand verabschiedet. Erhalten bleibt nur der neueste Teil des Bürgerheimes (2012), fast alle andere Gebäude werden nach Abriss von Bestehendem neu errichtet. Der Vorteil: Obwohl mehr investiert wird, lässt sich ein fast doppelt so hoher Investitionskostensatz erreichen.

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Investitionskosten: 14,5 Millionen Euro erkennt das Land bei Neubau als Investition an, das entspricht 92 Prozent der Kosten. Das zuletzt verfolgte Modell kam auf nur 7,3 Millionen Investitionskosten (54 Prozent). 6,3 Millionen für den Umbau hätten somit selbst erwirtschaftet werden müssen. Nachdem das Bürgerheim zuletzt stets eine „schwarze Null“ schrieb, erschien dies im Bürgerheimausschuss nicht realisierbar.

Die angestrebte Wirtschaftlichkeit lasse sich laut Oberbürgermeister Klaus Eberhardt im Mediengespräch am Montag nur mit einem hohen Investitionskostenanteil erreichen. Zur weiteren finanziellen Optimierung trägt bei, dass sich die Verkehrswege mit einer Konzeption reduzieren lassen, die die drei Pflegegruppen über einen Mittelbau verbindet. Das wirkt sich im Unterhalt günstiger aus. Statt 74 Quadratmetern stehen jedem Bewohner noch rund 63 Quadratmeter zur Verfügung. Dabei werden aber alle Normen eingehalten. Die kompakte Ausrichtung auf der bestehenden Fläche erübrigt auch die Änderung des Bebauungsplans.

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Konzeption: Die neue Lösungsvariante 3 sieht an Stelle des heutigen betreuten Wohnens an der Pestalozzi-Straße einen dreigeschossigen Ersatzneubau für 90 Bewohner vor das sind sechs Wohngruppen für 15 Personen. Der neue Bauteil B gegenüber wird um neun Plätze auf 45 Bewohner aufgestockt. Die Konzeption gewährleiste laut Verwaltung die separate Erschließung der neun Wohngruppen. Erhalten bleibt die Cafeteria. Da die Häuser Ca und Cb zum Herbert-King-Park hin abgebrochen werden, liegt diese dann mit Terrasse im Grünen und soll auch für größere Veranstaltungen und Feste ausgerichtet werden.

Speisesaal wird aufgegeben

Das Haus E, das bisher als Sanierungsobjekt vorgesehen war, wird ebenfalls abgerissen. Das bedeutet auch Aufgabe des Speisesaals, die Küche wird in den Neubau integriert. Die Abbruchkosten sind vom Bürgerheim zu erwirtschaften. Die Umsetzung der neuen Konzeption ist in drei Bauabschnitten vorgesehen. Begonnen wird mit dem Abriss des Bauteil s A (betreutes Wohnen). Die heutigen Bewohner kommen laut Eberhardt entweder in Wohnungen im Stadtgebiet unter oder im neuen Haus D, mit dem zusammen mit der Wohnbau noch in diesem Jahr zu bauen begonnen wird. Als letzte Maßnahme wird nach Fertigstellung der Neubauten der Gebäudeteil zum Park hin abgebrochen. Die Baumaßnahmen sollen während des laufenden Heimbetriebs erfolgen, sodass die Bewohnerzahl in dieser Phase erhalten bleibt und damit die Einnahmesituation stabil.

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Kurzzeitpflege: Als Option wird empfohlen, eine Kurzzeitpflege mit 15 Plätzen auf dem künftigen Haus A als vierte Etage draufzusatteln.