Zur Heizperiode 2021/22 wollen die Stadtwerke Rheinfelden die Abwärme der Evonik nutzen. Der Bau- und Umweltausschuss vergab die notwendigen Arbeiten direkt an die Evonik, da ein Gebäude für Wärmetauscher und Regeltechnik auf dem Werksgelände entstehen soll.
Arbeiten liegen im Plan
Die Leitungsarbeiten in der Fußgängerzone erfolgen planmäßig und können voraussichtlich im Frühjahr 2021 abgeschlossen werden, erklärte Daniel Weiß, Betriebsführer der Stadtwerke Rheinfelden, im Bau- und Umweltausschuss. 2021 soll das Wärmenetz über die Schillerstraße bis zum Seidenweberareal am Bahnhof ausgebaut werden und über die Müßmattstraße bis zur Römerstraße, um das geplante zentrale Feuerwehrhaus zu versorgen.
Die Anbindung des Baugebiets Grendelmatt III über die Obere Kanalstraße und die Dürrenbachstraße sind in Vorbereitung. Mit dem Kundenzuspruch ist Weiß zufrieden, da die Stadtwerke schon 80 Verträge abschließen konnten. Weiß plädierte dafür, den Ausbau des Wärmenetzes weiterhin mit KfW-geförderten Quartierskonzepten zu begleiten.
Zentral für die Stadtwerke ist die Vereinbarung mit der Evonik zur Nutzung der Abwärme. Die Abwärme könnte schon zur Heizperiode 2021/22 im Stadtnetz sein, meinte Weiß. Wärme unter 100 Grad kann das Unternehmen nicht mehr nutzen, daher steht diese Wärme kostengünstig zur Verfügung. Um die Wärme in das Stadtnetz einzuspeisen, braucht es einen Wärmetauscher, Netzpumpen und eine Regeltechnik.
Das Gebäude soll auf dem Gelände der Evonik erstellt werden. Hinzu kommen noch Rohrleitungen über das Werksgelände bis zum Anschlusspunkt an das Stadtnetz. Da das Vorhaben auf dem Werksgelände umgesetzt werden muss, war eine öffentliche Ausschreibung nicht möglich. Das Angebot der Evonik liegt im Bereich der geschätzten Kosten, meinte Weiß. Abwärmeauskopplung wird als kommunales Modellprojekt im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative vom Bund mit einer Million Euro gefördert. Der Knackpunkt der Maßnahme sei die Anbindung, die nur bei einer Werksabstellung der Evonik möglich sei. Solche Werksabstellungen finden halbjährlich statt. Dafür halten die Stadtwerke ausreichend Redundanzkapazitäten vor.
Der Ausschuss empfahl dem Gemeinderat, die Arbeiten an die Evonik Operations GmbH zum Angebotspreis von 1,48 Millionen Euro zu vergeben und den Beschluss zu fassen, die Wärmeleitung bis zum Seidenweberareal und dem zentralen Feuerwehrhaus in der Römerstraße weiterzuführen.