Gut eine Million Euro erhält die Stadt aus dem Digitalpakt Schule, welchen der Bund mit fünf Milliarden Euro geschnürt hat, um die Länder zu unterstützen. Hinzu kommt der verpflichtende Eigenanteil der Stadt von 20 Prozent (rund 215.000 Euro) sowie mehrere Förderprogramme rund um die Digitalisierung.

Budget von 1,8 Millionen Euro

Insgesamt steht so bis 2024 ein Investitionsbudget von rund 1,8 Millionen Euro zu Verfügung, um die Schulen fit fürs digitale Lehren und Lernen zu machen. Eine Summe, „mit der man schon was anfangen kann“, wie CDU-Gemeinderat Eckhart Hanser erklärte. „Anfangen können“ müssen aber auch die Lehrenden etwas mit der Technik und die Zeit dafür haben. In diesem Bereich sehen Oberbürgermeister Klaus Eberhardt und Hauptamtsleiter Hanspeter Schuler das Land in der Pflicht. In den vergangenen Monaten, so Eberhardt, habe das Hauptamt und die IT-Abteilung sehr zielgerichtet die Digitalisierung vorangetrieben.

Die Ausstattung

Die Förderprogramme zielen darauf ab, die Schulen mit den notwendigen Geräten und der schulinternen Infrastruktur auszustatten. Nicht förderfähig, so Vanessa Hünerli, beim Hauptamt zuständig für Schulen und Sport, ist der Anschluss der Einrichtungen ans Glasfasernetz. Über das Sofortprogramm „Ausstattung“ hat die Stadt 250.000 Euro Zuschuss bewilligt bekommen. Damit möchte die alle Schule mit mobilen Endgeräten ausstatten. Bisher wurden so 500 I-Pads beschafft. Auch interaktive Tafeln oder die Installation digitaler Lerninhalte sind über dieses Programm förderfähig.

Auch die Lehrenden sollen mit Leihgeräten ausgestattet werden, um den digitalen Unterricht besser gestalten zu können. Dafür wurde ebenfalls ein Hilfsprogramm aufgelegt, 123.000 Zuschuss gab‘s für Rheinfelden. Bis zu den Sommerferien, so der Plan, sollen bis zu 95 Prozent der Schulen ausgestattet sein, aktuell laufe die Beschaffung von rund 220 Endgeräten, wie Laptops oder I-Pads. Auch die Ausstattung mit interaktiven Boards geht weiter, 26 Stück sollen geordert werden.

Die Verwaltung

Die Beschaffung, Verteilung, Installation und Betreuung der digitalen Ausstattung der Schulen bedeutet einen hohen Verwaltungsaufwand. „Unsere IT-Abteilung hat sich stark eingebracht“, so Hauptamtsleiter Hanspeter Schuler. Allerdings hat diese Abteilung auch noch andere Aufgaben, weshalb die Stadt – befristet bis Ende 2022 – ab dem 1. Mai eine 70-Prozent-Kraft einstellt, die sich ausschließlich um die EDV der Schulen kümmert. Auch für diese Fälle wurde ein Förderprogramm aufgelegt, die Stadt erhält 125.000 Euro und kann so die Zusatzstelle finanzieren.

Das könnte Sie auch interessieren

Aber: „Wir können als Schulträger nicht alles tragen“, machte Eberhardt auf die Frage von Karin Reichert-Moser (Freie Wähler) klar, die wissen wollte, wie viele Deputatstellen pro Schule zur Verfügung stehen, um sich mit dem Thema Digitalisierung zu beschäftigen. „Ein bis zwei Stunden pro Woche“, schätzt Schuler, was zu wenig sei. „Das Land muss mit den Deputatsstunden hoch.“

Auch müssten die Lehrer mehr in die Lage versetzt werden, mit den digitalen Möglichkeiten umzugehen, befand Hanser. Vanessa Hünerli erklärte, dass die Schulen über die sogenannten Medienentwicklungspläne nachweisen müssten, wie sie die beantragten Endgeräte im Unterricht einsetzen werden. Im Gemeinderat am Donnerstag wird dieses Thema erneut behandelt.