Die Rheinfelder VHS arbeitet zwar für die Stadt, ist aber keine kommunale Einrichtung. Getragen wird sie von einem Verein. Mit dieser Struktur unterscheidet sie sich von allen anderen Volkshochschulen im Kreis Lörrach. Der Verein kam zu seiner Mitgliederversammlung zusammen. Die Bilanz über ein durcheinandergeratenes Jahr und der Ausblick für eine Neuordnung standen im Blickpunkt.
Dieter Meier, Vorsitzender des Vereins, blickte auf die vielen Ausfälle, die wegen der Corona-Regelungen sehr schnell eintraten. Da blieb vom vorgesehenen Programmablauf nichts mehr übrig. „Wichtigstes Ziel war für uns, die Teilnehmer zu halten, ihnen Alternativen anzubieten, damit sie ihre Bindung zur Volkshochschule nicht verlieren“, beschrieb Meier die Situation. Dies sei mit recht unterschiedlichen Maßnahmen gelungen, zum Beispiel durch neue Formate und durch neue Kooperationen. Dennoch konnte die Volkshochschule ihren Rang als größte Weiterbildungseinrichtung der Stadt durchgängig gewährleisten. Neben allen inhaltlichen Veränderungen traten auch noch Mängel am Haus auf, da gibt es undichte Stellen im Dach, das große Glasdach über dem Flur erweist sich zunehmend als Lupe, die im Sommer alle Räume mit Hitze auflädt.
In der Versammlung stellte sich auch die neue Leiterin Veronika Plank den Mitgliedern vor. Sie übernahm am 1. August die Geschäftsleitung. Mitgebracht hat sie Kenntnisse des Hauses und der Abläufe, weil sie bereits seit etlichen Jahren in der VHS tätig ist, unter anderem als Leiterin des Abendgymnasiums. Sie bewertete die Corona-Pause auch als Zeit des Aufarbeitens. So sei es gelungen, neue Kontakte zu Teilnehmern und Dozierenden zu finden. Beschäftigte und Teilnehmer entwickelten hohe Flexibilität im Umgang miteinander und bei der Gestaltung von Veranstaltungen.
Selbstverständlich brachte das Jahr mit seinen Erschwernissen einen drastischen Einbruch des Lehrbetriebs. Mit 11.872 Unterrichtseinheiten waren es weniger als die Hälfte des Vorjahres. Durchgehalten haben die Schüler des Abendgymnasiums, drei Klassen mit 27 Teilnehmern waren dies. In diesem Jahr kamen wieder genügend Teilnehmende zum Projekt „Mama lernt Deutsch im Kindergarten“, mit dem Zuwanderer angesprochen werden.
Mehr Kooperationen geplant
Veronika Plank, die bisher in der beruflichen Weiterbildung tätig war, setzt für die Zukunft auf noch stärkere Kooperation mit Industriebetrieben, weiteren Bildungsträgern, der Stadt und Vereinen, um alltagsnahe Qualifizierung zu vermitteln. Nachdem im Vorjahr Themen wie Pflege daheim, das Sorgerecht oder auch spezielle Beratungen zum Umgang mit Menschen mit Einschränkung ausfallen mussten, sollen diese nachgeholt werden.
Mehrfach sprachen Plank und Meier über das enge Verhältnis zur Stadtverwaltung. So wird also bei entsprechender Möglichkeit auch ein Praktikumsplatz in der Verwaltung für Gymnasiasten bereitgestellt. Oberbürgermeister Klaus Eberhardt bedankte sich für das Engagement. Die Volkshochschule leiste enormes zur Förderung des gesellschaftlichen Lebens in der Stadt. Mit ihrem ständig aktualisierten Profil sei die VHS eine feste Größe bei der zukunftsorientierten Bildung und kulturellen Diskussion. Für die berufliche Bildung, für das soziale Zusammenleben und für Migranten vermittle sie wertvolle Anstöße und gebe Alltagshilfe. Die Stadt werde auch weiterhin ihre Unterstützung für die VHS beibehalten.
Dieter Meier wurde als Vorsitzender und Eveline Klein als Stellvertreterin bestätigt, neuer Beisitzer ist Dario Rago.