Während die verschiedenen Rheinfelder Gremien über den Haushalt für 2021 diskutieren, ist deutlich, dass Einsparungen nötig werden – schon aufgrund der Corona-Krise fehlen der Stadt beträchtliche Einnahmen. Der Gesamtelternbeirat (GEB) der Rheinfelder Schulen warnt nun in einem offenen Brief an die Verwaltung, „dass die kommunalpolitisch Verantwortlichen nicht an Schule und Bildung sparen“. Diese Betrachtung solle in die Haushaltsplanungen einbezogen werden, etwa im Hauptausschuss, in dem es am Montag auch um den Schulhaushalt ging (wir berichten noch).
„Eine gute öffentliche Schulbildung ist die beste Absicherung gegen Arbeitslosigkeit und soziale Abhängigkeit“, schreibt GEB-Vorsitzender Frank Grimberg. Der Modernisierungs- und Sanierungsstau der Schulgebäude in Rheinfelden solle beendet werden, schreibt er. Dem Gesamtelternbeirat sei dabei bewusst, dass aufgrund der angespannten Haushaltslage nicht alles sofort umgesetzt werden könne. Der GEB wolle nun für jede Schule einen Forderungskatalog mit Pflicht- und Kürmaßnahmen formulieren. So sei dies sei auch beim ersten Minischulgipfel im Oktober beschlossen worden. Auf Einladung des GEB diskutierten 35 Teilnehmer – Schüler, Kommunalpolitiker, Elternvertreter und Lehrer – über bestehende Herausforderungen für die Rheinfelder Schulen, etwa die Digitalisierung oder das Raumangebot.
Digitalisierung sollte weitergeführt werden
Neben einer Gliederung der Maßnahmen in Pflicht und Kür fordert der GEB in seinem offenen Brief: Die Digitalisierung soll konsequent weitergeführt werden, das Thema „soziales Lernen“ und die Schulsozialarbeit soll ausgebaut werden, die Idee eines Schulfonds soll untersucht und der Schwimmunterricht weiterhin ganzjährig angeboten werden. Zudem sollen ein Elterngipfel und ein Politikgipfel organisiert werden.
Mit Blick auf die Corona-Pandemie bittet der GEB die Stadt, Klassenzimmer mit Lüftungsgeräten auszustatten. Gesondert äußert sich der GEB zur Verkehrssituation in Karsau und Minseln sowie zur Raumsituation der Hebelschule Nollingen, wo man auf Container ausweichen will. Letzteres sei „weder für die Lehrkräfte noch für die Schüler zufriedenstellend gelöst“, schreibt der GEB. Die Trennung der Schulgebäude führe zu einem hohen zeitlichen Aufwand für die Lehrkräfte. Zudem brauche die Hebelschule als Inklusionsstandort zusätzliche Räume. Der GEB fordert daher „das unverzügliche Angehen eines integrierten Ansatzes für die Zukunft der Hebelschule“. Nicht nur müssten die Schulgebäude gepflegt werden, darüber hinaus sollten die Kinder „zum Lernen inspiriert“ werden. Die Verkehrssituation in Karsau beschreibt Grimberg als „prekär“. Mehrere Anträge zur Verbesserung der Qualität des sicheren Schulwegs seien von der Stadt abgelehnt worden, etwa ein Zebrastreifen oder eine Tempo-30-Zone. Der GEB fordere, dass der Schulträger nach Lösungen suche und die Bedenken der Eltern ernst nehme. „Eine rein ordnungsamtliche und polizeiliche Feststellung, dass Maßnahmen nicht notwendig sind, nimmt die Stadt als Schulträger nicht aus der Verantwortung“, so der GEB. Die Verkehrsumgebung der Schulen sei so umzugestalten, „dass die Qualität des sicheren Schulwegs nicht zur Diskussion steht.“