Verena Pichler

Sie hat sich unter mehreren Bewerbern durchgesetzt und wird künftig ein Team mit 30 Mitarbeitern führen: Die 30-jährige Kristin Schippmann ist die neue Leiterin der Finanzabteilung der Stadt Rheinfelden. Offiziell tritt sie ihr Amt erst am 1. Juli an, wenn Udo Düssel in den Ruhestand geht. Aber seit Anfang des Monats wird Schippmann eingearbeitet.

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Als die Bewerbungsrunde lief, war die Corona-Pandemie noch weit weg. Jetzt, da die Pandemie und ihre wirtschaftlichen Folgen immer stärker zutage treten, sei es eine Personalie, „die noch wichtiger ist“, sagte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt beim Pressegespräch. Es habe sich bewährt, leitende Positionen frühzeitig auszuschreiben. Gerade die Kämmerei erfordere viel Erfahrung, Kompetenz und Querschnittswissen.

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Erfahrung kann Schippmann trotz ihres Alters vorweisen. Sie hat von 2008 bis 2011 an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt öffentliche Wirtschaft studiert und nach ihrem Bachelorabschluss bei der Stadt Mannheim gearbeitet. „Dort war ich für die Unterhaltsvorschusskasse zuständig“, erzählt die in Thüringen Geborene. Berufsbegleitend hat sie an der FH Dortmund ihren Masterabschluss gemacht, bevor sie 2015 die Leitung der Finanzverwaltung in Stühlingen übernahm. Dort führte sie das Neue Kommunale Haushaltsrecht ein. Nach vier Jahren wechselte sie im Herbst 2019 nach Titisee-Neustadt. Die auffallend kurze Station im Lebenslauf erklärt sie mit privaten Gründen. „Die Lage am Hochrhein und die Nähe zur Schweiz haben mich gelockt“, so Schippmann, die bislang in Stühlingen wohnt, aber umziehen wird.

Weiterbildung

Neben der Leitung der Finanzverwaltung wird Schippmann im Aufsichtsrat der Wohnbau sitzen und die verschiedenen Beteiligungen der Stadt (GmbH, Verbände) steuern. Auch bei zwei neuen Projekten wird sie mitarbeiten: Die interkommunale Strom- und Gaskonzession mit Grenzach-Wyhlen sowie die Stadtwerke, „die perspektivisch in eine andere Position gesetzt werden sollen“, so der OB. Seit April 2019 lässt sich Schippmann an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg zur kommunalen Steuerexpertin ausbilden. Die Herausforderungen mit Corona-Kosten, Gewerbesteuerrückzahlung und anderem schrecken sie nicht. „Ich habe immer in Verwaltungen von Städten gearbeitet, in denen die Lage nicht so rosig war.“ Auch in ihrer Freizeit beschäftigt sich Schippmann mit Finanzen: Sie spielt Badminton in einem Waldshuter Verein und ist dort Kassiererin.