Rheinfelden Man kann es sehen – der Mammutbaum ist krank. Ein Pilzbefall und abgestorbene Triebspitzen machen ihm schon etliche Jahre zu schaffen. Am Mittwochabend war Christian Rung, Leiter der Stadtgärtnerei Rheinfelden, in der Eichsler Ortschaftsratssitzung. Gemeinsam wolle man alles versuchen, dass es dem knapp 40 Meter hohen Mammutbaum wieder besser geht. „Wir schauen auf den Mammutbaum, er ist uns ein großes Anliegen. Es ist ein phantastischer Baum und immer zur Weihnachtszeit, wenn die Lichter am Baum leuchten, ist das ein tolles Event“, betonte Ortsvorsteher Stefan Eckert in der Sitzung.

Der Mammutbaum ist keine heimische Baumart, sondern stammt eigentlich aus Kanada – eine ganz andere Region mit ganz anderen Bedingungen. Es ist ein Riesenmammutbaum oder auch Sequoiadendron Giganteum kommt aus der Familie der Zypressengewächse. Er steht auf dem Otto-Deisler-Platz in Ober-Eichsel und er ist tief verwurzelt. Aus Unterlagen geht hervor, dass es im Jahre 1902 war, als Anna Brugger und Lina Bernbach den Mammutbaum in den damaligen Pfarrgarten von Eichsel gepflanzt haben.

Im November 2021 wurden erstmals professionelle Maßnahmen ergriffen, um das Triebsterben und den Pilzbefall einzudämmen. Damals wurde aber klar, dass der Pilzbefall nie ganz eingedämmt werden kann, obwohl der Baum täglich mit ausreichend Wasser versorgt wird. „Mir liegt der Baum sehr am Herzen“, erklärte Christian Rung, „jüngst wurden ihm Nährstoffe eingeblasen, eine Maßnahme, die 1500 Euro gekostet hat. Täglich bekommt der Mammutbaum über einen Schlauch 500 Liter Wasser“. Er weiß, dass noch in diesem Sommer ein Sachverständiger den Baum intensiv untersuchen wird und nochmals Pflegemaßnahmen geplant sind.

Dass der Baum auch für die Bürgerinnen und Bürger von Bedeutung ist, zeigte der Redebeitrag von Tobias Zipfel. Er sei extra wegen des Tagesordnungspunktes zur Sitzung des Ortschaftsrates gekommen. „Ich sehe ihn täglich von meinem Küchenfenster aus; mir liegt ganz viel am Erhalt dieses Baumes“, sagte er. Er schlug dem Gremium vor, den Baum mit Mist seiner Pferde zu düngen. Der Leiter der Stadtgärtnerei hält den Pferdemist nicht für die richtige Lösung. Ortschaftsrätin Edith Brodbeck sagte: „Das kann unter Umständen kontraproduktiv für den Baum sein“. Zuspruch gab es von anderen Mitgliedern des Ortschaftsrates, die den Vorstoß lobten. Ratskollege Stephan Brachat fand es sehr gut, dass sich ein Eichsler Bürger für den Baum interessiere und eine Lösung vorgeschlagen habe. Und auch Manuel Brugger und Felix Brunner waren der Ansicht, dass so ein Angebot auch in Betracht gezogen werden sollte. „Wir machen für den Baum, was wir können“, betonte der Ortsvorsteher Stefan Eckert.