Susanne Eschbach

Für Abschlussschüler – ohne oder mit nur einem schlechten Hauptschulabschluss – gibt es ab September in der Rudolf-Eberle-Schule und in der Hauswirtschaftlichen Schule in Bad Säckingen die Möglichkeit, den Hauptschulabschluss nachzuholen oder zu verbessern. Damit erhöhen sich die Chancen der Abschlussschüler auf dem Arbeitsmarkt für eine Ausbildungsstelle oder ein Platz auf der weiterführenden Schule. Mit diesem neuen Angebot reagieren die Berufsbildenden Schulen darauf, das andere einjährige berufsvorbereitende Zweige für Hauptschüler weggebrochen sind. Mit der neuen Maßnahme wurde so ein neues, passgenaues Angebot für Schüler geschaffen, die auf dem Bildungs- oder Arbeitsmarkt sonst schwer vermittelbar wären.

Im Stil einer Gemeinschaftsschule

Ausbildungsvorbereitung (AV) heißt der neue Bereich, der gerade von der Schulartbeauftragten Catrin Sandner und dem Abteilungsleiter Benjamin Kaiser, beides Lehrer auf der Rudolf-Eberle-Schule, in Zusammenarbeit mit der Hauswirtschaftlichen Schule, momentan vorbereitet wird. Im Stil einer Gemeinschaftsschule sollen die künftigen Schüler ganztags in kleinen Arbeitsgruppen und Einzelgesprächen Lehrer/Schüler in einem Jahr auf ihren Hauptschulabschluss vorbereitet werden. Und zwar mit den jeweiligen Schwerpunkten Kaufmännisch oder Hauswirtschaft, Pflege, Soziales.

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Ab 6. Februar können sich die Schüler entweder an der Hauswirtschaftlichen Schule oder an der Rudolf-Eberle-Schule anmelden. „Es findet aber auch noch eine Informationsveranstaltung im Januar statt, wo es dann auch weitere Infos geben wird“, kündigt Schulleiter Carsten Schnell von der Hauswirtschaftlichen Schule an.

Die Schüler werden in dem einen Jahr in der Ganztagsschule darauf geschult, selbstständig zu arbeiten. Das Angebot gilt für maximal 60 Schüler. Geschult wird auf unterschiedlichen Leistungsniveaus in Gruppen von höchstens 20 Schülern. Insgesamt drei Lerngruppen pro Schuljahr sollen eingerichtet werden. „In den Einzelgesprächen mit den Schülern können die Lehrer auf die einzelnen Leistungen der Schüler eingehen und entsprechend fördern“, erklärt Benjamin Kaiser. Wird der Hauptschulabschluss erreicht oder verbessert, können die Schüler ein weiteres Jahr die Schule besuchen und die Fachschulreife erreichen oder eine Ausbildung beginnen. Wird der Abschluss auch in diesem Zweig nicht erreicht, kann das Jahr wiederholt werden.

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In der Gewerbeschule läuft dieser Schulzweig bereits. „Unsere Schulen werden getrennt arbeiten, aber in verschiedenen Bereich kooperieren“, so Carsten Schnell. Welche Unterrichtsbereiche das sein werden, wird aktuell noch festgelegt.

Aktuell werden die Lehrer der neuen Schulform in Workshops auf ihre neuen Aufgaben vorbereitet. Gleichzeitig wird auch das künftige Arbeitsmaterial vorbereitet. „Das geschieht gerade auf freiwillige Basis einzelner Lehrer“, so Catrin Sandner.