Wer kein Geld hat anständig zu feiern, lässt es bleiben: Nach diesem Motto hat die Grünen-Fraktion am Donnerstag im Gemeinderat den Antrag gestellt, das Stadtjubiläum auf 2025 zu verschieben. Denn 2022 – wenn die Stadterhebung 100 Jahre her sein wird – herrscht in der städtischen Kasse Ebbe. „Ich sehe hier Null, Null, Null“, so Heiner Lohmann mit Verweis auf die aktualisierte Planung der Budgets für verschiedene Aktivitäten.
Wie berichtet, plant die Verwaltung derzeit mit einem reinen Jubiläumsbudget in Höhe von 20.000 Euro, das für den offiziellen Festakt genutzt werden soll. Geld für weitere Aktivitäten soll hauptsächlich über Sponsoring akquiriert werden. So könne man nicht würdig feiern, so Lohmann. Daher solle die Stadt das Jubiläum verschieben. Denn auch im Jubiläumsjahr wird die Stadt voraussichtlich noch ein Defizit einfahren. Erst ab 2023 wird der Ergebnishaushalt wieder ein Plus vorweisen.
OB Klaus Eberhardt bedauerte, „dass Sie es so schlecht reden“. Sponsoring könne viel bringen; zudem gehe es beim Jubiläum um „Gemeinschaftsgefühl“. Dieses Gefühl versuchte auch Gustav Fischer (SPD) am Donnerstagabend zu transportieren. „Es gilt jetzt diese real existierende Situation nicht als Problem, sondern als Herausforderung anzugehen.“ Bisher sei das Konzept vorwiegend von der Verwaltung erarbeitet worden. „Die Ideen und die Umsetzung müssen aus der Bevölkerung entwickelt werden.“
Fischer nannte auch gleich einige Ideen, wie Sportfeste oder große Konzerte der Musikvereine. Erst wenn dieses Konzept stehe, könne man an die Budgetierung reden. Bis zum Sommer 2021 müssten nach Vorstellung der Fraktion die Planung abgeschlossen sein. „Wir müssen unseren Blick nach vorne richten, um an diesem großen, Identität stiftenden Jubiläumsjahr zu arbeiten.“
„Alle diese Träume würde ich gerne mittragen“, entgegnete Lohmann. „Aber es fehlt schlicht das Geld. Der Antrag der Grünen fand im Gremium indes keine weitere Unterstützung.