Roswitha Frey

„Wir wollen ein positives Signal setzen“, sagte Bürgermeisterin Diana Stöcker am Donnerstag bei der Vorstellung der sechsten Saison der Meisterkonzerte Rheinfelden. Die Ausgabe der Klassikreihe 2020/21 unter künstlerischer Leitung von Georg Mais beginnt am 18. Oktober. Geplant sind, unter Berücksichtigung der dann geltenden Hygiene-Regeln, vier Kammermusik- und Orchesterkonzerte. Das große Beethoven-Konzert, das wegen Corona verschoben werden musste, wird im Februar 2021 nachgeholt.

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„Die Stadt braucht Kultur. Ohne Kultur geht viel für die Menschen verloren“, betonte Stöcker beim Pressegespräch am Donnerstag. In der Krise seien neue Formate entstanden, doch „das persönliche Kulturerlebnis, vor Publikum zu spielen, ist durch nichts zu ersetzen“. Die hochwertige Klassikreihe habe eine lange Tradition und „ein treues Stammpublikum“. Mit der Fortsetzung der von der Südwestdeutschen Mozart-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt veranstalteten Reihe wolle man ein Zeichen setzen, dass es mit der Kultur weiter geht.

Die künftige Kulturamtsleiterin Henrike Fuder, die am 1. August die Nachfolge von Claudius Beck antritt, hat schon neue Ideen eingebracht. So werde es neu im Programm Einführungsvorträge geben. Der künstlerische Leiter Georg Mais werde das Publikum auf eine Zeitreise mitnehmen und die Komponisten, Werke und geschichtlichen Hintergründe erläutern. Die 15- bis 20-minütigen Vorträge starten 45 Minuten vor den Konzerten, die um 18 Uhr beginnen.

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Mais‚ „großer Dank“ galt der Stadt, die die Konzertreihe weiterhin unterstützt. Die vergangenen Monate seien „eine harte Schule“ für die Künstler gewesen. Beim langsamen Neustart müsse man abwarten, was der Gesetzgeber an neuen Richtlinien und Vorordnungen zum Schutz vor Corona herausgebe und welche Besucherzahlen erlaubt seien. Eröffnet wird die Saison am 18. Oktober im Pfarreizentrum St. Josef mit dem jungen Eliot Streichquartett, das Werke von Haydn, Mendelssohn-Bartholdy und Beethoven spielt. Am 15. November ist im Bürgersaal ein Gastspiel des Philharmonischen Kammerorchesters Brest unter Leitung von Slava Prilepyn vorgesehen.

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Das Orchester wird die Streicherserenade C-Dur von Tschaikowsky aufführen. Außerdem erklingt Beethovens Klavierkonzert Nr.1 C-Dur mit dem japanischen Solisten Ryo Yamanishi. „Wir gehen davon aus, dass die Reisebeschränkungen bis dahin aufgehoben sind und das Orchester aus Weißrussland nach Deutschland reisen darf“, so Mais. „Sonst würden wir etwas Anderes auf die Bühne bringen.“

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Zum Neujahrskonzert ist am 3. Januar 2021 im Bürgersaal die Junge Philharmonie Lemberg unter Leitung von Volodymyr Syvokhip zu Gast. Mit Melodien von Walzer- und Operettenkönig Johann Strauß und „leichter Klassik“ soll das neue Jahr eingeläutet werden. „Die Orchestermusiker aus der Ukraine hoffen, dass sie dann ihre Konzertreise durchführen können“, so Mais. Erstmals mit auf Tournee ist die Sopranistin Evelina Liubonko von der Staatsoper Lemberg. Das herausragende Ereignis wird das Nachhol-Konzert mit Beethovens Neunter Sinfonie am 21. Februar 2021 im Bürgersaal.

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Der Beitrag zum Beethoven-Jahr musste wegen Corona zwei Mal verschoben werden. 100 Mitwirkende von der Jungen Philharmonie, dem Staatschor und Solisten der Staatsoper Lemberg werden unter Leitung von Georg Mais Beethovens berühmteste Sinfonie mit der „Ode an die Freude“ aufführen. Es bleibe aber die Frage, wann Chöre wieder auftreten könnten. Die Orchester seien teils schon am Neustart. Am 28. März gibt zum Abschluss die in Hannover lebende japanische Pianistin Hikaru Kanki im Bürgersaal einen Klavierabend mit Werken von Mozart, Schubert und Debussy. Die Künstlerin hat im vorigen Jahr den Publikumspreis beim Bodensee-Wettbewerb erhalten. Wie Stöcker erläuterte, werde ein Schutz- und Sicherheitskonzept mit Bestuhlung für die Konzerte erarbeitet. Bei entsprechend großer Nachfrage könnten die Musiker auch zwei Konzerte am selben Tag geben. Stöcker und Mais hoben die Unterstützung durch die Sponsoren hervor, die „in dieser besonderen Situation erst recht“ wichtig sei. Von Evonik und Energiedienst habe sie schon feste Zusagen, so Stöcker, mit den anderen sei man im Gespräch.