Die Brückenwaage in Adelhausen ist die letzte öffentliche Waage der Stadt Rheinfelden – aber sie wird zu wenig genutzt. Daher hat der Ortschaftsrat einstimmig befürwortet, die Waage zu schließen. Nun muss der Gemeinderat in der Sache entscheiden.

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Ausschlaggebend ist die Tatsache, so die stellvertretende Ortsvorsteherin Christina Gerwig am Montag, dass Kosten und Aufwand nicht mehr passen. Ortsvorsteherin Silvia Rütschle sah sich als befangen und nahm an der Abstimmung nicht teil, da die Familie Rütschle die Brückenwaage stets nutzte.

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In Adelhausen befasst man sich schon lange mit dem Thema, ein Rückgang der Nutzung ist seit Jahren zu erkennen, auch weil die Waage oft defekt war. Im Jahr 2016 fanden noch 165 Wiegungen statt, im vergangenen Jahr waren es 38. Aktuell werden für eine Wiegung acht Euro verlangt. Bei rund 92 Wiegungen müsste ein Wiegevorgang mindestens 22,50 Euro betragen, um die laufenden Unterhalts-, Versicherungs- und Personalkosten zu decken. Bei einer solch immensen Erhöhung der Gebühren ist es fraglich, ob die Waage von Landwirten und Privatpersonen überhaupt noch genutzt werden würde.

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Im Ortschaftsrat Adelhausen wurde bereits 2012 über die Brückenwaage und eine weitere Eichung diskutiert und über die hohen Unterhaltskosten berichtet, die die Einnahmen deutlich übersteigen. Die Brückenwaagen in Nollingen, Nordschwaben und Eichsel wurden aufgrund derselben Probleme bereits in den 90er Jahren, 2001 und 2008 geschlossen. Laut Adelhausens Ortsvorsteherin wurde die Brückenwaage genutzt, um Vieh und Pferde, sowie in größeren Mengen Heu, Stroh, Frucht, Weizen, aber auch Wohnwagen zu wiegen. Den Knackpunkt der hohen Kosten sieht Silvia Rütschle in der Tatsache, dass nach jeder Reparatur, selbst wenn nur eine Schraube ausgetauscht wurde, die Waage immer wieder neu geeicht werden musste.

Die Eichung ist in regelmäßigen Abständen von drei Jahren verpflichtend, die Kosten für die Eichung liegen bei 3500 Euro. Auch ist sich die Adelhausener Ortsvorsteherin Rütschle im Klaren darüber, dass weitere Reparaturen in nächster Zeit absehbar sind. Nun muss noch der Rheinfelder Gemeinderat über die Schließung beraten.