Der Traum von einem besseren Leben hat Rudina Sharka aus Albanien nach Rheinfelden geführt. Ihre Aufenthaltsgenehmigung ist an eine Arbeitsstelle gebunden – durch den Lockdown war die in der Gastronomie tätige Frau mit Zukunftsängsten konfrontiert. Im Paketshop von Tamara und Maik Gregl hat sie nun eine neue, sichere Anstellung gefunden.

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Der Paketshop darf während des Lockdowns Kunden die Sendungen ausgeben. Seit Dezember gehört Sharka zum Personal, nimmt Lieferungen entgegen, sortiert und archiviert die Sendungen und händigt Kunden ihre Bestellungen aus. Die Arbeit bereitet der 22-jährigen Albanerin große Freude. „Ich fühle mich sehr wohl hier“, sagt Sharka, die seit ihrer Ankunft in Deutschland im April 2019 eine Odyssee hinter sich hat. Ihre Arbeitgeber Tamara und Maik Gregl sind mit der neuen Angestellten zufrieden. „Sie lernt schnell. Sie ist fleißig und herzlich. Alles ist tipptopp“, sagt Tamara Gregl.

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Zuvor hatte Sharka in der Gastronomie gearbeitet. Zunächst als Servicekraft für drei Monate in Bayern. „Da war ich ganz allein. Meine Schwestern wohnen hier in Baden-Württemberg, deswegen bin ich von Bayern hierher gekommen“, erzählt Sharka. Ihre beiden älteren Schwestern wohnen in Lörrach. Sharka fand eine Anstellung in einem chinesischen Restaurant in Erzingen, bevor sie in einem Restaurant in Herten anheuerte, wo sie sich wohlfühlte. Als durch den zweiten Lockdown die Restaurants geschlossen wurden, wollte Sharka nicht untätig herumsitzen und suchte sich eine neue Stelle. Ihr Freund, der bei einem Lieferdienst arbeitet, machte sie darauf aufmerksam, dass der Paketshop Personal suchte.

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„In Herten war alles in Ordnung, so lange das Restaurant geöffnet war, aber als alles wieder geschlossen wurde, wusste man nicht, wann wieder geöffnet werden darf. Ich brauche eine richtige, sichere Arbeitsstelle“, sagt Sharka. Gregl erklärt, dass ihre Aufenthaltsgenehmigung an eine Arbeitsstelle gebunden ist. Als klar war, dass Sharka im Paketshop willkommen ist, kündigte sie die Stelle in Herten. Tamara Gregl kümmerte sich um die Bewilligung des Ausländeramtes. „Ihr Arbeitsvertrag war auf den alten Arbeitgeber ausgestellt und ich habe beim Ausländeramt angerufen“, erzählt Gregl. Dort erklärte der Sachbearbeiter, wie sie die Arbeitsgenehmigung beantragen konnte und nach eineinhalb Wochen bekamen sie Bescheid, dass Sharka im Paketshop anfangen dürfe. „Dann konnten wir den Arbeitsvertrag machen und sie anstellen.“

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Sharka stammt aus Elbasan in Mittelalbanien, mit knapp 79.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt des Landes. Ihre Schwestern gingen nach Deutschland, ihre Eltern zogen mit ihrem Bruder nach Frankreich, daher lebte Sharka seit ihrem 17. Lebensjahr allein in Elbasan. „Ich arbeite, seit ich 17 Jahre alt bin. Ich habe verschiedene Arbeiten gemacht, damit ich leben kann“, erklärt Sharka. „Schon als ich klein war, habe ich immer von einem besseren Leben geträumt und habe entschieden, dass Deutschland mein Traumland ist.“ Mit 17 Jahren begann sie, Deutsch zu lernen. Sie besuchte einen Kurs und studierte ein halbes Jahr Deutsch. Ein Schicksalsschlag beendete das Studium: Ihr Vater hatte einen Unfall und konnte sie nicht mehr unterstützen. Ihr Einkommen reichte nicht aus.

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Sharka beantragte ein Arbeitsvisum für Deutschland, auf das sie ein Jahr warten musste. Über eine zu bezahlende Arbeitsagentur in Albanien fand sie eine Anstellung in Deutschland. „Es ist heutzutage schwierig, gutes Personal zu finden. Das weiß jeder Einzelhändler“, sagt Tamara Gregl. „Als sich Rudina bei uns vorstellte, machte sie sofort einen super Eindruck. Sie zeigt im Gegensatz zu vielen anderen Engagement.“ Die Beiden unterstützten Sharka bei der Wohnungssuche, da sie mit der Kündigung bei dem Gastronomieunternehmen aus dem Hotelzimmer ausziehen musste. Sie fanden für sie eine kleine Wohnung in Rheinfelden. „Wir hoffen, sie bleibt lange bei uns. Wir sind ein familiärer Betrieb und suchen Leute, die zu uns passen“, sagt Gregl.