Seit September gibt es in Rheinfelden Foodsharing – ein Thema, über das Christiane Esser beim Frauen-Kultur-Frühstück im Treffpunkt Gambrinus informierte. Serviert wurde das Frühstück den rund 20 Gästen von Slavica Stanojevic und Brigitte Rost. Foodsharing bedeutet, lokale Lösungsansätze für das globale Problem der Lebensmittelverschwendung zu finden.

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Christiane Esser ist aktiv bei Foodsharing, sie engagiert sich gegen Lebensmittelverschwendung und ist Ansprechpartnerin in Rheinfelden. Sie rettet immer donnerstags, zusammen mit weiteren sechs Personen, ungewollte und überproduzierte Lebensmittel in kleinen Betrieben und privaten Haushalten. Freitags, ab 8 Uhr, stellt sie dann einen Fairteiler – in Form eines Fahrradanhängers – gefüllt mit den Lebensmitteln vor den Eingang der VHS in Rheinfelden. Jeder kann sich dort bedienen. Und, so Esser: „Der Fairteiler vor der VHS wird sehr gut angenommen, meistens bleibt kein einziges Lebensmittel übrig.“

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„Tolle Sache“ findet Brigitte Rost und Annette Lohmann sagte: „Das hat noch gefehlt in Rheinfelden. Ich finde das sehr gut“. Sie sprach zudem ein Lob an jene Geschäfte aus, die Lebensmittel so retten und weitergeben an Foodsharing oder den Tafelladen. Man müsse den Menschen bewusst machen, dass Lebensmittel etwas Wertvolles sind und nicht einfach wegwerfen, so Lohmann. Ein „sehr gut“ kam auch von Elisabeth Schulte-Kemna: „Es ist hinlänglich bekannt, dass in Ländern dieser Welt Menschen unter Hungersnot leiden. Da schäme ich mich manchmal, wenn ich an der Käsetheke stehe und aus 200 Sorten auswählen kann.“

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Einige begreifen nicht, wieso es strafbar ist, wenn aus einer Tonne der Supermärkte weggeworfene Lebensmittel entnommen werden, da müsse etwas bewegt werden. Dazu ergänzte Christiane Esser: „Foodsharing versucht an der Rechtsgrundlage etwas zu bewegen, dass illegal zu legal wird.“ Eine ältere Dame findet es schade, dass Foodsharing nicht schon vor Jahrzehnten existierte. Denn, so erzählte sie: „Damals haben viele Verbraucher Lebensmittel mit Ablauf des Haltbarkeitsdatums nicht mehr verwendet. Es ist wichtig, dass die meisten Lebensmittel lange über dem Datum genießbar sind.“ Bei der Diskussion wurde auch deutlich, dass Restaurants kleinere Portionen für jeden Gast anbieten sollen und dass ein zweiter Teller samt Besteck gratis sein soll. Slavica Stanojevic richtete einen Appell an Bäckereien: „Übrig gebliebene Waren am späten Nachmittag oder Abend verschenken oder nicht den vollen Preis berechnen.“

Mehr dazu erfahren Sie hier www.foodsharing.de