Der Gemeinderat hat den ersten Schritt zur Errichtung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage auf einem landwirtschaftlich genutzten Grundstück zwischen Bergalingen und Hütten gemacht. In der öffentlichen Sitzung am Dienstag stimmte er mit neun gegen sechs Stimmen für die Beauftragung des gemeinsamen Ausschusses der Verwaltungsgemeinschaft Bad Säckingen, den Flächennutzungsplan der Gemeinde Rickenbach entsprechend zu ändern. Somit schuf der Rat die Voraussetzung, dass im Gewann Untere Heue auf der Gemarkung Hütten eine 2,3 Hektar große Anlage von Ksolar Projekte GmbH mit Sitz in Nordrhein-Westfalen gebaut werden könnte. Vor einem Monat erzielte der Rat darüber keine Einigung, das Thema wurde vertagt. Im zweiten Anlauf am Dienstag stellte Rechtsanwalt Steffen Knepper (Solar Direktinvest) als Begleiter des Genehmigungsverfahrens die Eckdaten der Anlage vor. Gebaut werden soll sie auf einer 2,5 Hektar großen, von einem privaten Eigentümer gepachteten Fläche. Erzeugungsleistung pro Jahr: rund 2,3 Megawatt, womit 985 Haushalte versorgt werden könnten. Die Anlage soll aus sechs hintereinander gesetzten Modulreihen mit einer Neigung von zwölf Grad und einer Höhe von 2,3 Meter bestehen – zu wenig für landwirtschaftliche Geräte, fand Gemeinderätin Liselotte Schleicher. „Für die Landwirtschaft fehlen viele Flächen, also müssen die Anlagen so hoch sein, dass sie mehrfach genutzt werden können“, bemerkte sie. Und: „Muss man es auf so schönen, ebenen Äckern machen?“ Ähnlich Peter Kermisch: „Man sollte Flächen finden, die nicht landwirtschaftlich genutzt werden“, sagte er. Einwände hatte auch Margrit Eckert-Schneider. Sie befürchtete eine „Beeinträchtigung des Landschaftsbildes“. Die vorgesehene Fläche sollte erhalten bleiben, sagte sie, „oben in Hütten ist wertvolles Land“. Zudem sei sie davon ausgegangen, dass „vorbelastete Flächen genutzt werden“. Werner Schlachter wies auf die Möglichkeit zur Beweidung hin. Im Gegenzug bezeichnete Andreas Vogt das Projekt als „zumutbar“.

„Es soll ein Startschuss für uns sein, jetzt setzen wir uns in Bewegung“, sagte er. Walter Waßmer fügte hinzu: „Was wir planen, ist ein Pilotprojekt.“ Schließlich Manfred Eckert: „Wir müssen auf die erneuerbaren Energien umsteigen. Es wäre ein Anfang der Energiewende.“ Laut Stefan Knepper soll das in Frage kommende Land für 20 Jahre gepachtet werden, eine Verlängerung von zehn Jahren sei möglich. Danach, so Knepper, „kann alles rückstandslos wieder entfernt werden“. Die Anlage sei wartungsarm. Und es bestehe die Möglichkeit, dass Bürger und die Gemeinde sich finanziell daran beteiligen.