Schopfheim – Die Hebelschule hat ihre neuen Räume an der Roggenbachstraße der Öffentlichkeit präsentiert. Beim Tag der offenen Tür konnten sich Besucher vom Schulcampus und der pädagogischen Ausrichtung ein Bild machen. „Wir präsentieren gerne unsere Arbeit und Konzepte“, lud Schulleiter Frank Peiszan in die Klassenräume ein. Nicht unbedingt mit mehr Platz als am bisherigen Standort in der Schopfheimer Altstadt, dafür topmodern ausgestattet, präsentiert sich die sonderpädagogische Bildungseinrichtung nun. „Wir haben noch eine einzige Kreidetafel“, skizzierte Peiszan den Wandel. Schüler werden mit Beamer, Laptop oder Magnetwand unterrichtet.

Geht es um das Thema Hochwasser im Ahrtal, hilft etwa Google Maps dabei, das betroffene Gebiet zu finden. Im Urlaub geht es nach Südtirol? Das kann mit den elektronischen Helfern schneller gezeigt werden als mit dem Diercke Weltatlas, verdeutlicht der Schulleiter. Die 65 Schüler mit besonderem Förderbedarf sitzen in Klassen mit acht bis zwölf Mitschülern. Beispielsweise Autismus könne auch eine Eins-zu-eins-Betreuung erforderlich machen, so Peiszan. Er ist mit dem Umzug Schulleiter geworden und begann „in einem Raum voller Umzugskisten“.

Nur noch manchmal höre er Kolleginnen, die von der bisherigen Lage im Herzen der Altstadt schwärmen, wo ehemalige Nachbarn sagen: „Ihr fehlt hier.“ Die Pause fand im Quartier statt, es gab keinen Schulhof. Ein Gewinn ist die Sporthalle auf dem Schulcampus, in der jeder Schüler bis an seine konditionellen Grenzen gehen kann. Früher musste für den Sportunterricht mit dem Bus nach Langenau gefahren werden.

„Seit diesem Jahr sind wir Ganztagsschule“, berichtet Peiszan weiter. An drei Tagen gilt dieses Angebot, das auch durch den Einsatz von Quereinsteigern wie einer motivierten Kunsttherapeutin oder einer ausgebildeten Schwimmlehrerin auf die Beine gestellt und mit Leben gefüllt werden kann. Am Ende einer Schulbildung an der Hebelschule steht idealerweise der nahtlose Übergang in eine Ausbildung. Dazu gibt es bereits in Klasse 9 eine Kooperation mit der Gewerbeschule und die zehnte Klasse wird sogar komplett dort unterrichtet. „Unser Ziel lautet: gute Anschlüsse schaffen, nicht gute Abschlüsse“, gibt der Schulleiter die Devise aus. Am Ende findet er seine Schützlinge wieder als Elektriker auf dem Bau, als Pflegekraft im Altenheim oder auch in der Gastronomie.