Schopfheim – Im April 2025 können Ordnungsamt, Museumsleitung und Pflegestützpunkt wieder von der alten Hebelschule unters Dach des ehemaligen Bezirksamtes in Schopfheim umziehen. Die aufwendige Sanierung des Rathaus-Nebengebäudes ist in vollem Gang. Wenn der letzte Sandstein an den Fenstern geputzt, die Fassade erneuert und das Dach geschlossen ist, hat die Stadt rund 2,2 Millionen Euro in das Verwaltungsgebäude investiert.

Mit 1,2 Millionen Euro fördert das Land die Erneuerung des Gebäudes in der Altstadt, bei dem der Denkmalschutz die Stadt, Architekt und Handwerker vor zahlreiche Herausforderungen stellt. „Momentan sieht es noch gut aus“, meint Architekt Harald Klemm zu den Baukosten. Die städtische Gebäudemanagerin Martina Milarch ist zuversichtlich, dass die Maßnahme spätestens im Mai abgeschlossen werden kann. Das Dach ist inzwischen gedämmt und geschlossen. Wenn alles fertig ist, werden von außen die drei Bauabschnitte des Hauses nicht mehr an den unterschiedlichen Dachformen abzulesen sein. Dabei habe die Stadt auch eine Vorbildfunktion, betont Milarch: Das Bezirksamt ist eines der ersten denkmalgeschützten Gebäude in der Stadt, auf dem Photovoltaik-Module installiert werden. Damit diese dem Denkmalschutz entsprechen, werden sie bündig mit den Biberschwanzziegeln verlegt und in derselben roten Farbe ausgeführt. Dabei hat die Farbe den Nachteil, dass die Photovoltaik-Module etwas weniger effizient arbeiten.

Auch an der Fassade kann nicht einfach der Putz abgeschlagen und neu aufgetragen werden. Die alte Beschichtung des Mauerwerks muss erhalten und darf nur ausgebessert werden. Die Gesimse aus Sandstein rund um die Fenster muss eine Spezialfirma aus Bamberg säubern und – wo erforderlich – ersetzen. Schließlich gab es auch rund um das Haus, unabhängig vom Denkmalschutz, Probleme zu bewältigen. Da die Fördergelder auslaufen, musste im September so schnell wie möglich mit der Sanierung begonnen werden, gleichzeitig startete aber auch die Umgestaltung der Adolf-Müller-Straße, um hier nicht wichtige Zuschüsse zu verlieren. Beide Baustellen sind bisher, wie Bauleiter Gino Kratzer bestätigt, einigermaßen aneinander vorbeigekommen. In der Straße wird unter anderem die neue Nahwärmeleitung verlegt. Das Bezirksamt ist eines der ersten Häuser in der Altstadt, das angeschlossen wird. Dies kann allerdings erst erfolgen, wenn das Gerüst abgebaut ist.