Zell – Laute Musik, Ratschgeräusche und Trillerpfeifen – gegenüber der Mahle in Zell war am Dienstag den ganzen Tag über ordentlich was los. Die IG Metall machte mobil und rief zur Unterstützung ihrer Forderungen in den Tarifverhandlungen auch die Zeller Beschäftigten zum Streik auf. Nach vergangener Woche war es der zweite Streiktag im Zeller Werk. Beim größten Arbeitgeber in Zell arbeiten rund 500¦Beschäftigte, der Standort ist auf die Herstellung von Ventilführungen spezialisiert.
„Wir fordern eine angemessene faire Bezahlung“, rief Betriebsratsvorsitzender Fabian Lanza ins Mikrofon – mit Applaus quittierten die anwesenden Mitarbeiter des Automobilzulieferers Mahle seine Forderung. Beim Warnstreik legten sie am Dienstag zwischen 10 und 17 Uhr für mindestens eine Stunde ihre Arbeit nieder. Lanza freute sich über die „sehr hohe Beteiligung“. Vergangene Woche habe sich Mahle bereits am Streik beteiligt, dort habe die Beteiligung bei mindestens 90 Prozent gelegen, sagt Betriebsrat Rainer Sütterle auf Nachfrage. Auch der Arbeitgeber sei über die hohe Beteiligung überrascht gewesen, ergänzt Lanza. „Arbeitgeber bewegt euch“, rief Yvonne Sotorrios, Gewerkschaftssekretärin bei der IG Metall Lörrach. Die IG Metall fordere daher bei einer Laufzeit über zwölf Monate sieben Prozent höhere Entgelte für Beschäftigte sowie monatlich 170 Euro mehr Lohn für Auszubildende. Die Arbeitgeber liegen derzeit weit davon entfernt.