Schopfheim Als großer Publikumsmagnet erwies sich am Samstag das Sommerfest des Kunstvereins Schopfheim in Kooperation mit dem Städtischen Museum. Im Mittelpunkt stand der japanische Maler Ryo Kato, dessen Ausstellung „Zwischenzeilen“ im Museum eröffnet wurde. Seine Öl-Acryl-Gemälde setzen sich mit Umweltzerstörung und den Folgen des Klimawandels auseinander.

Luis Lenz vom Kunstverein freute sich, dass so viele Besucher zu dieser Vernissage und zum Fest gekommen waren. „Ryo Katos Malerei ist in technischer, ästhetischer und thematischer Hinsicht im besten Sinne gegenwärtig“, sagte Museumsleiter Dominik Baiker, der über die Biografie des Künstlers sprach. Geboren in Niimi, einer bergigen Region mit Höhlen und Wasserfällen, habe Ryo Kato früh begonnen zu zeichnen. Kato sei im Alter von 19¦Jahren von Tokio nach Paris gegangen, dann nach Berlin gezogen, wo er bei Daniel Richter, einem der wichtigsten zeitgenössischen Künstler, studiert hat und heute noch lebt. Das leuchtende Farbspiel in Katos Bildern täusche nicht darüber hinweg, dass die Betrachter angesichts brennender und abgeholzter Wälder gefordert seien, so Baiker. Die Arbeiten des Künstlers wechseln zwischen abstraktem Hintergrund und fotorealistischen Darstellungen. Titel wie „Heißer Tag“, auf dem ein Eisbär auf brennender und rissiger Erde läuft, verdeutlichen Katos Anliegen. „Ryo Katos Arbeiten sind eine Aufforderung zum Umdenken und zum bewussteren Umgang mit den begrenzten Ressourcen unseres Planeten“, so Baiker.

Katos Ausstellung sei nicht nur ein Geschenk für ein kleines Ortsmuseum abseits der Metropolen, sondern auch Ansporn und Auftakt für eine Modernisierung des Schopfheimer Museums, sagte Baiker, der dem Förderverein Stadtmuseum und dem Verein Kultur dankte. Kato selbst erzählte über seine Herkunft, seine Kindheit, seine Bildwelt und sein großes Thema Umweltproblematik. Anhand des Bildes „Jagd“ mit Wildtieren, einem Jäger und blauen Linien erläuterte er seine Bildsprache. Die Figur des Menschen sei deformiert und roboterhaft dargestellt. „Man sollte es für sich selbst interpretieren“, sagte der Maler. Volle Reihen gab es am Abend bei der Aufführung „Farben und Töne“ im Museumskeller. Dort trug Aktionsmaler Guntram Prochaska mit Händen, Füßen und Pinsel Farben auf eine Leinwand auf der Staffelei sowie auf dem Boden auf. Die Farben beschrieb Poet Rolf Suter lyrisch in seinen Farbgedichten. Die Pianistin Julia Pleninger untermalte die Aktion musikalisch.