Kleines Wiesental – Die Windpark Zeller Blauen GmbH ist mit dem Wunsch an die Gemeinden Böllen, Kleines Wiesental und Fröhnd herangetreten, Ökopunkte für die sieben Windräder anzukaufen, die auf dem Höhenzug errichtet werden sollen. Die Gemeinde Kleines Wiesental verfügt derzeit über 480.000¦Ökopunkte, genau 72.525¦Punkte möchte der Windpark für einen Preis von 0,80 Euro pro Punkt aufkaufen. Doch dazu konnte sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung nicht durchringen.

Gemeinderat Marc Albiez war mit dem Beschlussvorschlag nicht einverstanden. Dass er der Windkraft generell ablehnend gegenüber steht, sei allgemein bekannt. „Jetzt werden die Ökopunkte verschachert, um der EWS eine Absolution zu erteilen“, so Albiez, „das finde ich schon mal grundsätzlich falsch“. Er habe am Abend zuvor im Internet intensiv recherchiert und habe für Ökopunkte Preise von 1,15 Euro bis 1,50 Euro für das Kleine Wiesental ermittelt.

Seit Jahren auf dem Konto

Bürgermeister Gerd Schönbett wies darauf hin, dass es sich hier um „Wunschpreise“ handelt. Ob diese tatsächlich auch bezahlt werden, sei nicht nachvollziehbar. „Wenn ich für einen Rasenmäher 30 Euro will und ihn zwei Wochen später verschenke, weiß keiner, dass ich die 30 Euro nicht bekommen habe“, so Schönbett. Die Ökopunkte liegen seit mehreren Jahren auf dem Konto der Gemeinde, eine Vermarktung wurde bisher nicht forciert.

Gemeinderätin Brigitte Schwarzwälder schlug vor, mit der Windpark Zeller Blauen GmbH nachzuverhandeln. Gemeinderat Birk Bürger sah eine bessere Verhandlungsposition, wenn man sich mit den Gemeinden Fröhnd und Böllen zusammentun würde. Bürgermeister Schönbett sagte eine Prüfung zu, gab aber zu bedenken, dass nach seinem Wissensstand die Gemeinde Fröhnd das Angebot bereits angenommen hat.

„Wir haben eh schon Nachteile zu erwarten, dann haben wir wenigstens etwas davon“, sagte der Wieser Ortsvorsteher Rolf Vollmer. Der Gemeinderat einigte sich schlussendlich darauf, den Tagesordnungspunkt auf die Sitzung im November zu verschieben. Bis dahin will sich Bürgermeister Schönbett nach handelsüblichen Preisen erkundigen, diese in nicht-öffentlicher Sitzung bekanntgeben und dann einen Beschluss fassen lassen.