Furtwangen/Gütenbach Der Flächennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft Furtwangen und Gütenbach wird überarbeitet – die wichtigen Weichen für Wohnen, Gewerbe und Entwicklung werden dabei über Jahre gestellt. Eine umfassende Information gab es dazu in einer speziellen Gemeinderatssitzung. Mit dem überarbeiteten Plan werden, so Bürgermeister Josef Herdner, wesentliche Weichen für die Weiterentwicklung der Stadt Furtwangen für den nächsten 15 bis 20 Jahre gestellt. Vor allem geht es um die Ausweisung neuer Flächen für Wohnungsbau oder Gewerbe.

Die Verwaltungsgemeinschaft Furtwangen-Gütenbach geht die Zukunft ihrer räumlichen Entwicklung umfassend an. In einer Orientierungsphase wurden 2021 die Vorgehensweise und die Inhalte des Flächennutzungs- und Landschaftsplanprozesses abgestimmt und festgelegt. Nach einer Ausschreibung wurde 2023 der Planungsprozess an das Büro HHP Raumentwicklung in Rottenburg vergeben. Nun wurden erste Überlegungen vorgestellt und einzelne Themen mit den Gemeinderäten diskutiert.

Zuerst wurde die Raumplanung vorgestellt, die mit dem europäischen Raumentwicklungskonzept beginnt. Nach dem Landesentwicklungsplan werden in den einzelnen Regionen, hier Schwarzwald-Baar Heuberg, Regionalpläne erstellt, die den groben Rahmen vorgeben. Daraus entwickeln die Gemeinden oder wie hier die Verwaltungsgemeinschaft Furtwangen-Gütenbach den eigenen Flächennutzungsplan, in dem grundlegend und für die nächsten 15 bis 20 Jahre die Nutzung der verschiedenen Flächen festgelegt wird. Auf dieser Basis können für bestimmte Gebiete Bebauungspläne erstellt und Baugenehmigungen erteilt werden. Auch jetzt gab es immer wieder Fälle, wo beispielsweise für Windkraft oder Photovoltaik ein Bebauungsplan erstellt werden muss. Dafür muss dann zeitgleich der Flächennutzungsplan, der hier zumeist landwirtschaftliche Flächen vorsieht, angepasst werden. Ein Flächennutzungsplan gibt also für bestimmte Bereiche, aber nicht für einzelne Grundstücke, die grundsätzliche Nutzung des Bodens vor, wo etwa Wohnbebauung, Gewerbe oder auch Landwirtschaft möglich ist.

Bei der Erstellung des Flächennutzungsplanes müssen die Auswirkungen auf die Umwelt geprüft werden. Nun wird der Flächennutzungsplan 2010 überarbeitet. Er wird digitalisiert und aktualisiert. Vor allem werden dabei der Bedarf an Flächen für Wohnung und Gewerbe ermittelt und neue Flächen festgeschrieben. Wesentlich berücksichtigt wird dabei die Einwohnerentwicklung, wobei der Gemeinderat auch forderte, die schwindenden Studentenzahlen an der Hochschule einzubeziehen. Ermittelt werden auch Baulücken. Gleichzeitig soll für Furtwangen die Zahl der Bewohner von 60 auf 55 je Hektar reduziert werden, vor allem aufgrund der topographisch schwierigen Bauplätze.

Beraten wurde unter anderem, ob bestimmte für Wohnung oder Gewerbe bestimmte Flächen aus dem Flächennutzungsplan herausgenommen werden sollen, um bisher zu groß geplante Flächen zu reduzieren. Unterschiedliche Stimmungsbilder gab es zu einzelnen vorgestellten Flächen, die nun von den Planerinnen in die nächste Ausarbeitung für einen Vorentwurf des geänderten Flächennutzungsplanes eingearbeitet werden.