Schopfheim Schließt die Gewerbe-Akademie in Schopfheim nächstes Jahr? Oder gelingt es, den Träger, die Handwerkskammer Freiburg, davon zu überzeugen, trotz sinkender Ausbildungszahlen den Standort mit möglicherweise auch neuem Konzept und zusätzlichen Partnern – Stichwort „Haus des Handwerks“ – zu erhalten?
Es gibt immer mehr solche Vorstöße, sei es der Brief von zehn Bürgermeistern oder das Schreiben der regionalen Sektion des CDU-Wirtschaftsrats. Im Gemeinderat berichtete Stefan Pfeffer, Lehrer an der Hellbergschule Lörrach und Koordinator der Berufsorientierung für 14 Schulen im Landkreis, dass auch die Schulen sich Mitte März mit einem Brief an die Handwerkskammer Freiburg gewandt haben, um die Wichtigkeit der Gewerbe-Akademie auch für die Berufsorientierung zu unterstreichen. „Hier können die Schülerinnen und Schüler die handwerkliche Ausbildung kennenlernen, das ist elementar wichtig.“ Dies habe er auch mit Schulleitern aus der Region bei einem Gespräch mit der Kammer zum Ausdruck gebracht. Wichtig sei, dass sich jetzt ganz viele Akteure hinter die Gewerbe-Akademie in Schopfheim stellen.
Bürgermeister Dirk Harscher betonte im Gemeinderat, dass die Akademie „für Schopfheim enorm wichtig ist“. Eine Schließung wäre für die Handwerksausbildung in der ganzen Region fatal. Wenn Auszubildende nach Freiburg pendeln müssten, wäre das „eine enorm hohe Hürde“. Viele Auszubildende „würden wir so verlieren“. Anfang Juni kommen die Handwerkskammer-Geschäftsführerin Annette Rebmann-Schmelzer und Kammerpräsident Christof Burger zu einem Gespräch nach Schopfheim. Dieses Treffen werde auf Wunsch der Kammer nur unter sechs Augen stattfinden, so Harscher. Über das Ergebnis werde er hinterher im Gemeinderat informieren. CDU-Stadtrat Michael Böhler, zugleich Sprecher der Sektion Lörrach-Müllheim-Bad Krozingen des Wirtschaftsrats der CDU, erneuerte in der Sitzung den Vorstoß, einen „regionalen Aktionskreis“ zu bilden.