Schopfheim Das Kaninchen wird er nicht aus dem Hut zaubern. Aber sonst verspricht Nelson Musolt den Zuschauern verschiedene Tricks, die für ungläubiges Staunen und Verblüffung sorgen. Der 14-Jährige aus Schopfheim-Eichen tritt am Mittwoch, 21.¦Mai, erstmals öffentlich mit seiner ersten eigenen Zaubershow in der Waldorfschule auf. Das Programm teilt er sich mit seinem Lehrmeister, dem professionellen Zauberkünstler Dominik Rams aus Freiburg.
„Magie hautnah“ bringen der Profi und das Talent bei ihrem Doppel-Auftritt auf die Bühne. Vor Publikum aufzutreten, ist für Nelson Musolt nichts Neues und Ungewohntes. Der Schüler, der in die achte Klasse der Waldorfschule Schopfheim geht, hat mehrfach bei Inszenierungen des Theaters in den Bergen in Häg-Ehrsberg mitgemacht – genau wie seine Eltern. Im Landschaftstheater „Der Herr der Augenringe und die Brille der Macht“ spielte er ein Mitglied der „Bösewicht-Familie“, die hinter der begehrten Wahrheitsbrille her ist. Im Stationentheater „Wasser?!“, ebenfalls in freier Natur, übernahm er die Rolle des Sohns der Bürgermeisterin, die einen Mega-Freizeitpark in der Idylle aufziehen will. Doch der Filius, ein jugendlicher Umweltschützer und Klima-Aktivist, opponierte dagegen. Auch beim Winterstück „Eine Weihnachtsgeschichte“ frei nach Charles Dickens in der Schopfheimer Altstadt war Nelson Musolt mit von der Partie – als eines der Kinder einer armen Familie.
Wie der begabte Nachwuchs-Schauspieler erzählt, wird er auch in der nächsten Produktion des Theaters in den Bergen mit dem Titel „Ich.krieg.die.Krise“ im September mitwirken. Welche Rolle er spielt, weiß er noch nicht. „Die Rollen sind noch nicht verteilt worden“, sagt Nelson. „Ich habe mich schon immer fürs Theaterspielen begeistert“, sagt er. So stand er jüngst bei der Aufführung „Die Rote Zora“ der achten Klasse der Waldorfschule auf der Bühne. „Ich habe einen reichen Bürger gespielt, der mit dem Bürgermeister die Stadt kontrolliert. Eine böse Person.“
In der achten Klasse gibt es aber nicht nur das traditionelle Klassenspiel, sondern auch eine Klassenarbeit, bei der sich die Schüler ein Thema aussuchen dürfen, mit dem sie sich dann ein Jahr lang beschäftigen. Nelson Musolt wählte die Zauberei. Sein Vater vermittelte ihm den Kontakt zu dem Freiburger Zauberkünstler Dominik Rams, bei dem Nelson seither Übungsstunden nimmt. Einmal im Monat fährt er nach Freiburg, um als Zauberlehrling in die Geheimnisse der Zauberkunst, Illusion und Magie eingeweiht zu werden. Er und sein Zauberlehrer seien in Freiburg auch auf die Straße gegangen und hätten Leute angesprochen, um diesen ihre Tricks vorzuführen. „Ich sollte das üben, vor Zuschauern zu zaubern“, erklärt der 14-Jährige dazu.
Rams habe ihm viel beigebracht, worauf es bei der Zauberkunst ankomme. Für ihn, so formuliert es Rams selber, sei die Zauberei „keine Gaukelei in Merlins Nebelschwaden, sondern eine Kunst und eine Schule. Sie erfordere „solides Handwerk, Konzentration, Präsenz und fleißiges Üben“. Und das beherzigt sein Schüler. Hauptsächlich mache er „Close-up-Zauberei“, Zauberkunststücke mit Karten, Tüchern, Bällen, Seilen, verrät der 14-Jährige. Aber er habe auch einen Ausflug in die Mentalmagie gemacht: „Da kann man in den Kopf des Zuschauers reingucken und seine Gedanken lesen.“ Bei seiner Zaubershow werde er unter anderem einen Kartentrick vorführen, auch einen, bei dem der Zuschauer oder die Zuschauerin im Kopf eine Karte auswählt. Und er werde mit Tüchern zaubern und diese verschwinden lassen. Ebenso will er das Publikum mit Schwammbällen zum Staunen bringen.
In schwarzem Jackett, schwarzer Hose, Käppi und weißen Schuhen wird Nelson Musolt sein Debüt als Zauberkünstler feiern. Er gestaltet den ersten Teil der Show, sein Lehrmeister Dominik Rams, der als „modern, charmant, unterhaltsam“ beschrieben wird und für Wow-Effekte und Humor bekannt ist, den zweiten.
Um das Zaubern von der Pike auf zu lernen, hat sich Nelson einige Zauber-Utensilien angeschafft: Karten, Seile, spezielle Sachen, die es für die magischen Momente braucht. Was ein guter Zauberer braucht? „Vor allem Fingerfertigkeit, und er muss sich gut konzentrieren können“, sagt der Jugendliche, dem die Zauberei-Ausbildung viel Spaß macht. „Es ist immer interessant, die Reaktion der Leute zu sehen. Und es ist toll, dass man die Leute mit den Zauberkunststücken richtig beeindrucken kann“, erklärt der Schüler, was ihn am Zaubern fasziniert. Ihm gefallen die Ehrlich-Brothers, die in ihren Shows Illusionen im großen Stil zelebrieren. Cool und inspirierend findet er auch Magrée, den berühmten Schweizer Magier, eine Ausnahmeerscheinung in der Welt der Zauberkunst, den er bei einer Show in Schloss Beuggen erlebt hat.
Ein bisschen aufgeregt sei er schon vor seiner ersten öffentlichen Zaubershow, sagt Nelson Musolt. Bisher habe er nur auf der Straße, bei einer Feier, vor Freunden oder der Familie gezaubert. „Hätte ich nicht schon viel Theater gespielt, wäre die Aufregung sicher schlimmer.“ Gefragt nach seinen Lieblingsfächern, nennt er Sport und Fachwerken. „Mit Holz zu arbeiten, macht mir Spaß.“ Als späteren Beruf könne er sich das Zaubern oder Schauspielern „eher nicht“ vorstellen, wohl aber als Nebenjob am Wochenende. Deshalb will Nelson dran bleiben an der magischen Illusion und Verzauberung.
Der Termin: Die Zaubershow mit Nelson Musolt aus Eichen und seinem Lehrmeister Dominik Rams findet am Mittwoch, 21.¦Mai, um 19¦Uhr in der Waldorfschule Schopfheim statt. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.