Etwa 50 Personen sind am Samstag zur Bürgerinformation in die Festhalle in Schwörstadt gekommen. Projektleiterin Andrea Gaede von der Landesentwicklungsgesellschaft gab den Einwohnern, vorwiegend Eigentümer von Wohnimmobilien, wichtige Auskünfte zu den Anforderungen und Möglichkeiten von geförderten Sanierungsvorhaben. Wichtigste Aufgabe dabei ist die Beseitigung von Missständen an den Gebäuden entsprechend bestimmter Anforderungen. In den meisten Fällen betrifft dies die energetischen Sanierungen der Häuser. Darin einbezogen sind Folgemaßnahmen, wie zum Beispiel Instandsetzungen von Dächern, Fenstern, Fassaden und Installationen. Der Vorteil, so beschrieb Gaede es, sei die langfristige Ausrichtung der Gebäude auf geringeren und schadstoffärmeren Energieverbrauch, gleichzeitig aber sollen auch die Infrastruktur zur Ver-und Entsorgung sowie die Wohnmöglichkeiten verbessert werden.

Die Bürger nutzten die Gelegenheit, um sehr spezielle Fragen zu stellen. So interessierte die Bearbeitungsdauer von Förderanträgen, die solle schnellstens bei nur zwei Wochen liegen. Auch erkundigten sie sich danach, wer die Förderwürdigkeit festsetze und erfuhren, dass dazu Mitarbeiter der Entwicklungsgesellschaft direkt zu den Gebäudeeigentümern kommen.

An den kalkulierten Gemeinkosten beteiligt sich das Land mit rund 700.000 Euro. Die Förderbeträge für Einzelprojekte betragen höchstens 20.000 Euro. Zusätzlich werden aber auch Förderungen beim Abriss von Altgebäuden in Aussicht gestellt. Nicht einbezogen wird der Aufbau von Photovoltaikanlagen, weil für diese andere Richtlinien gelten. Die Gemeinde wird das Sanierungsprogramm nutzen, um öffentliche Anlagen einzubeziehen. „Die meisten davon liegen allerdings unsichtbar im Boden“, erklärte Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschat. „Wir haben nämlich gerade in der Ortsmitte einen hohen Sanierungsbedarf an den Ver- und Entsorgungsleitungen.“ Als Problem bezeichneten Bürger die Teilung der Ortsmitte durch die Bundesstraße mit ihrem hohen Verkehrsaufkommen. Daran wird das Sanierungsprogramm aber nichts ändern können. Stattdessen soll es dazu dienen, trotz der ungünstigen Wirkung der B 34 die Attraktivität der Ortsmitte zu verbessern. Unklar ist heute noch, ob die vor längerer Zeit ins Gespräch gebrachte Verlagerung von Feuerwehr und Bauhof umgesetzt werden kann.

Unsicherheit rief bei den Bürgern die relativ kurze Laufzeit von nur sechs Jahren hervor. Die letzten Aufnahmen ins Programm werden im April 2030 erfolgen. Da die jährlich bereitstehenden Fördermittel begrenzt sind, müssen die Vorhaben nach und nach umgesetzt werden. Das hieße aber auch, dass späte Antragsteller eventuell nicht mehr zum Zuge kämen.